„Phantomschmerz“ – Arnon Grünberg

Ich wollte hier eigentlich protokollieren, welche Bücher ich dieses Jahr so lese, aber leider habe ich das ziemlich vernachlässigt. Ich werde in den nächsten Tagen noch einen Sammeleintrag mit all den Büchern machen, die sich auf meiner „To-Blog“-Liste befinden. Ich kriege dann zwar Datum und Reihenfolge nicht mehr richtig hin, aber zumindest kann ich dann später hoffentlich sehen, was ich so alles in diesem Jahr gelesen habe.

Gestern habe ich aber „Phantomschmerz“ des Holländers Arnon Grünberg zu Ende gelesen. Und noch bevor ich ganz damit durch war, habe ich gleich noch einen weiteren Schwung seiner Bücher bestellt. „Phantomschmerz“ hat einfach Spaß gemacht zu Lesen. Wegen der Sprache, aber auch wegen des Inhalts. Ich bin gespannt, wie Arnon Grünberg in seinen anderen Büchern ist.

„The 158-Pound Marriage“ – John Irving

Ich lese die Bücher von John Irving gerne und habe jetzt auch schon fast alle durch. Da kam mir das relative dünne (knapp 200 Seiten) The 158-Pound Marriage (Eine Mittelgewichts – Ehe) gerade recht.

Ich weiß gar nicht genau warum, aber ich war dann vom Inhalt der Geschichte doch überrascht. Positiv überrascht, auch wenn ich aus so ein paar Sachen nicht ganz schlau geworden bin. Zwischendurch hört es sich nämlich so an, als ob der Erzähler der Geschichte zwar immer schön erläutert, was die anderen Denken und Fühlen, aber so ganz klar wird nicht, ob er da komplett daneben liegt, oder nicht.

Andererseits liegt in eben diesen zwischenmenschlichen Missverständnissen auch viel vom Inhalt der Geschichte. Es kann also auch gut sein, dass John Irving nicht faul war und dem Leser diese Auflösung vorenthält, sondern dass das extra so ist.

Ich sollte selbst aufhören, zu viel in die Bücher hinein zu interpretieren, glaube ich :-)

Mir hat das Buch gefallen und Lust auf Wien hat es auch wieder gemacht. Alleine deshalb ist es schon keine vergeudete Zeit gewesen…

„Lisa“ – Thomas Glavinic

Das Buch ist mit 200 Seiten ziemlich kurz, aber nicht alleine deswegen kurzweilig. Obwohl ich mich auch sehr über das Buch geärgert habe – so ungefähr bis 70 Seiten vor Schluß. Denn die ganze Zeit bis dahin habe ich gedacht: „Das kann doch jetzt nicht sein, dass er ein Buch rund um dieses Thema geschrieben hat, wo jeder die Auflösung kennt und bereits eine Folge CSI darüber gedreht wurde?“

Zum Glück war es dann auch nicht so. Lisa ist aber auch kein Krimi, obwohl er so aufgemacht ist. Das merkt man dann, wenn man die letzte Seite gelesen hat. Es ist kein Buch mit Knalleffekt am Ende, wie z.B. bei dem Film „The Sixth Sense“. Aber man hat was zum Nachdenken.

Bei mir war das in erster Linie das Nachdenken darüber, was für ein Buch ich da gerade eigentlich gelesen habe. Plötzlich ist es nämlich ein ganz anderes und mein Ärger darüber, dass ich mit dieser alten Geschichte „gelangweilt“ wurde, wich ziemlich schnell.

Mir hat es gefallen und ich werde bestimmt auch sein nächstes Buch vorbestellen.

„Wir werden alle Fiesen killen“ – Boris Vian

Dieses Buch von Boris Vian hat mich nicht so fasziniert wie Der Voyeur, Ich werde auf eure Gräber spucken oder Der Schaum der Tage. Zwar ist auch Wir werden alle Fiesen killen sehr absurd, aber vielmehr als Ganzes und nicht in einzelnen Formulierungen wie bei den anderen Büchern. Mal schauen, was ich noch so von ihm im Regal rumfliegen habe.

Eigentlich wäre jetzt ja wieder ein einglischsprachiges Buch dran, aber morgen soll schon Lisa, das neue Buch von Thomas Glavinic bei mir eintreffen. Und das möchte ich unbedingt sofort anfangen.

Bleibt mir also für die Bahn erst einmal nur die gute alte brand eins :)

„How to be alone“ – Jonathan Franzen

Nach dem tollen Freedom habe ich mir zwei weitere Bücher von Jonathan Franzen besorgt. The Corrections war mir erst einmal zu lang, also fing ich an How to be alone zu lesen:

Death is a severing of the connection between self and world, and, since the self can’t imagine not existing, perhaps what’s really scary about the prospect of dying is not the extinguishment of my consciousness but the extinguishment of the world.

Inhalt des Buchs sind 15 Essays aus den Jahren 1994 bis 2002. Es werden keine Geschichten erzählt, oder besser: es werden keine fiktiven Geschichten erzählt und in erster Linie geht es um das, was der Autor zu verschiedenen Themen denkt, die ihn bewegen.

Ich fand das leider ziemlich langweilig, weil langwierig: in den meisten Fällen hätte ich ihn auch verstanden, wenn er den Inhalt deutlich gestrafft hätte. Aber gut. Abgehakt und zumindest eine neue Buchempfehlung aus einem seiner Essays mitgenommen: „JR“ von William Gaddis.

Nachtrag: Ich hatte mir ja eigentlich vorgenommen, zu jedem Buch dass ich lese, kurz etwas ins Blog zu schreiben, aber bei Freedom von Jonathan Franzen habe ich das wohl schon vergessen – und dabei hat das Jahr gerade mal angefangen…