Doppelte Ohnmacht

Die eine tatsächlich bei dem etwa 50 jährigem Mann, der vor mir wie ein Baum auf die Straße fiel und die andere sprichwörtlich bei mir, weil man dann doch recht ahnungs- und hilflos ist.

Zum Glück schnaubte mir der nicht ansprechbare Mann recht schnell seinen alkoholgetränkten Atem entgegen. Über die uns zugewandte Seite seines Gesichts huschte immer wieder ein Lächeln, während die andere blutverschmiert auf dem Boden lag.

Der Rettungswagen kam schnell (weniger als fünf Minuten) und zwischenzeitlich nahte unsere Rettung in Person einer jungen Sanitäterin, die zufällig in der Nähe war. Der Mann kam dann auch zu sich, ohne sich bewußt zu sein, was passiert sei. Nachdem er sich mit der Hand übers Gesicht fuhr, konnte er es dann aber beim Anblick derselben wohl erahnen und murmelte sorgevoll die Frage, was seine Frau wohl dazu sagen würde.

Die Straßenbahn, die wegen seines Sturz warten musste, hat er wohl nicht wahrgenommen. Ist vielleicht auch besser so, die fuhr nämlich gerade ein und kam wenige Meter vor ihm zu stehen…

„Dirk Olbertz aus Berlin“

Nein, Frau Goblirsch, ich komme nicht aus Berlin und war in meinem ganzen Leben auch erst ein paar Stunden dort. Wohnhaft bin ich in Moers am Niederrhein, oft anzutreffen aber auch in der Gegend um Köln/Bonn.

Ansonsten eine schöne Artikelsammlung zum Thema Blogs beim Journalisten, dem Branchenmagazin des Deutschen Journalisten-Verbands.

Die im zitierten Artikel erwähnte Sache mit Novitel kann übrigens hier vertieft werden.

Schröder oder Merkel – die schnelle Frustration

Das Buch Schröder oder Merkel – die schnelle Wahlhilfe habe ich nun zu mehr als zwei Drittel gelesen und werde es auch nur beenden um die Anzahl der nicht beendeten Bücher klein zu halten.

Die Idee und Aufmachung ist ganz gut, auf jeder Doppelseite wird ein Thema behandelt, welches auf der einen Seite pro Schröder und auf der gegenüberliegenden Seite pro Merkel ausgeführt wird. Was man dann aber lesen muss, sind oft leere Worthülsen und gegenseitige Schuldzuweisungen. Also genau die Sachen, denen der Wähler schon lange überdrüssig geworden ist und mit dem Stichwort „Politikverdrossenheit“ überschrieben wird.

Die meiste Zeit wird rückwärtsgerichtet entweder gerechtfertigt und schöngeredet (pro Schröder) oder lamentiert und Aussagen mit mindestens einem Konjunktiv gemacht (pro Merkel). Ich hätte mir einen Ausblick gewünscht, denn nur so lässt sich eine Wahlhilfe überhaupt realisieren. Ich möchte wissen, wo es hingehen soll, nicht wo wir herkommen. Das weiß ich selber, da war ich schließlich dabei…

Morgendliche Dramen am Postschalter

Ich musste nur zur Post, weil Amazon ein kleines Buch so großzügig einpackte, dass es nicht in den Briefkasten passte. Vor mir in der Schlange standen zwei ältere Herren, die ihre wohlverdiente Rente morgens in der Post auf den Kopf hauen.

Während der erste schon bedient wurde, wartete der zweite beharrlich am gleichen Schalter, obwohl ein weiterer Schalter frei wurde. Die Begründung „Ich weiß nicht, ob die da auch Briefmarken hat„, ließ mich erahnen, dass mindestens ein Briefmarkensammler anwesend war. Selbst als skeptischer Postkunde hätte ich nicht daran gezweifelt, an jedem Schalter Briefmarken zu bekommen. Aber diese schnöden neumodischen Dinger, auch Postwertzeichen genannt, scheinen wohl nicht so beliebt zu sein.

Ohnehin scheinen Philatelisten andere Vorstellungen von notwendigen Eigenschaften einer Briefmarken zu haben, als der profane Briefeschreiber. Denn der erste ältere Herr drängelte sich zum Postschalter zurück (dem mit den Briefmarken) und regte sich auf: „Die kleben!“ und meinte damit einige Briefmarken, die er in der Hand hielt. „Geben Sie mir zwei neue!„, rief er der angestrengt wirkenden Schalterfachkraft zu, während ich noch darüber sinnierte, dass mich nichtklebende Briefmarken mehr aufregen würden als klebende. Aber gut, wahrscheinlich genau deshalb bin ich auch kein Briefmarkensammler geworden.

Zum Glück hatte ich noch etwas Zeit und konnte somit beobachten, wie nun der zweite Herr einen kleinen Disput mit der immer noch angestrengt wirkenden Dame auf der anderen Seite des Schalters begann. Ähnlich wie ein Bankräuber hatte er ihr einen Zettel zugeschoben und kurz dachte ich, dass sein Knopf im Ohr vielleicht doch kein Hörgerät sondern ein Kommunikationsmittel mit dem Fahrer des Fluchtfahrzeuges draußen sei. Aber bei dem Zettel handelte es sich nur um eine Art Einkaufsliste für Briefmarken, den die Dame überflog und dann meinte, dass sie von „denen“ hier keine zehn Stück verkaufen könnte. Sie hätten keine komplette Rolle bekommen, weshalb sie auch noch für andere Kunden was übrig lassen müsse. Ein verzweifeltes „Aber ich muss die doch gleich für den Ersttag abstempeln lassen“ und ein plötzlich knallroter Kopf ließ die Dame dann wohl doch erweichen. Denn wenig später sagte sie ihm (zweimal, beim zweiten Mal lauter; also tatsächlich ein Hörgerät) „Hier sind 35 Stück. Mehr habe ich leider nicht„. Mit einem Schulterzucken nahm er sie entgegen und irgendwie glaube ich, dass sich da heute Morgen noch jemand auf dem Weg in andere Postfilialen macht, um auch gut gerüstet zu sein. Für was immer da auch kommen mag…

The Machinist vs. The Butterfly Effect

Laut IMDB ist The Machinist ein überdurchschnittlich guter Film, 7.7 von 10 Punkten. Ich fand ihn dann aber doch nicht so berauschend. Gut, so richtig schlecht war er nicht, aber die erzählte Story hat irgendwie nicht viel mit dem Ende zu tun. Das ist zwar logisch, nicht schnulzig und somit ebenfalls OK, aber halt nichts, was mich vom Hocker reißen würde.

Ich würde jetzt gerne Vergleiche zu anderen Filmen ziehen, möchte damit aber nicht zu viel über den Film verraten und empfehle auch, das Cover der DVD – insbesondere den rückwärtigen Teil – nicht zu lesen und auch den Trailer nicht anzuschauen! Denn sonst rennt man schon nach der Hälfte des Filmes in eine bestimmte Richtung und verliert somit den Spaß am selbigen.

So richtig empfehlen möchte ich dann allerdings The Butterfly Effect. Den hatte ich letztes Jahr schonmal gesehen und jetzt nochmal angeschaut. Auf IMDB gibt es für den Film ebenfalls 7.7 Punkte und ohne was zu verraten, darf ich sagen, dass mich der Film an Twelve Monkeys erinnert (IMBD 8.0/10), ohne ihn auch nur irgendwie zu imitieren. The Butterfly Effect hat, bedingt durch die Story, immer wieder neue Richtungen und versetzt die Hirnzellen in Wallungen. Also unbedingt mal anschauen!

Und dann noch ein paar Filme im Schnelldurchlauf Marke Carl-Dieter Heckscher: Network (8.0/10) ist halt ein Film der 70er aber absolut aktuell, Sommersturm (8.3/10) ein ätzender Teenie-Film, Snow Falling on Cedars (6.7/10) eine nette Geschichte die mit schönen Bildern erzählt wird und Der Gejagte (6.9/10) eine Sozialstudie mit einem Nick Nolte, wie man ihn kennt. Zu Cypher (7.2/10) fällt mir im Moment nix mehr ein, spricht jedenfalls nicht für den Film…