Eigentlich wollte ich ja von einem Garten-Tagebuch reden, aber zum einen bin ich nicht so fleissig und zum anderen sieht man ja meistens eh nicht, was sich von einem auf den anderen Tag im Garten geändert hat. Nun also ein Jahrbuch. Die Idee dahinter ist, dass ich mir gerne anschauen möchte, wie schnell zum Beispiel der Pflaumenbaum, oder der Kirschlorbeer wächst. In diesem Jahr kommt noch hinzu, dass der Garten an sich ziemlich umgekrempelt wurde und ich mich jetzt schon kaum noch daran erinnern kann, wie es vorher aussah.
Mit diesen großen Änderungen fange ich dann auch gleich mal an und präsentiere die ersten beiden Vorher-Nachher-Fotos:
Die wesentliche Veränderung auf dem ersten Foto ist der Schotterweg/-platz. Ich hatte einfach mal 34 Tonnen vom örtlichen Kieswerk bestellt und bekam überraschenderweise gleich einen LKW inklusive Anhänger. Das Rangieren alleine hätte mich ja als Fahrer in den Wahnsinn getrieben. Es vergingen anschließend einige Stunden, bis eine Fläche geschaffen worden war, auf die ich das erste Mal mit dem Auto fuhr. Schnell mussten wir erkennen, dass da noch viel zu viel Schotter aufgehäuft war – der Wagen versank teilweise. Statt nun nur die Fläche hinter dem Haus und entlang des Schuppens zu belegen, war plötzlich wesentlich mehr Schotter zur Verfügung als gedacht. Also wurde auch noch die Zufahrt mit Schotter ausgestattet. Wie oft dabei die Schubkarre gefüllt und wieder geleert wurden, kann ich nur schätzen. Jedenfalls hatte ich noch bis vor ein paar Tagen meinen Spaß damit den immer kleiner werdenden Hügel zu verteilen. Im nächsten Jahr werde ich noch mal so 8 Tonnen bestellen, um den Weg bis zur Straße vollständig zu bedecken.
An einigen Stellen waren wir zu faul, den Boden darunter komplett umzugraben. Das rächt sich inzwischen, da dort das Grün in Form von Gras und Löwenzahn durch kommt. Ein bisschen habe ich noch die Hoffnung, dass der kommende Winter denen erst einmal den Garaus macht und sie dann im nächsten Frühjahr nicht mehr auftauchen. Aber das ist wahrscheinlich sehr blauäugig gedacht. Ein paar Löwenzahn bin ich aber schon mit der Handschaufel zu Leibe gerückt und die einzelnen Grashalme lassen sich oftmals leicht mit Wurzel aus dem Boden ziehen.
Das zweite Foto zeigt selbst im Vorher-Zustand bereits einen Zwischenstand. Zum einen kann man den grünen Flaum ja bereits erkennen, aber vor der ganzen Aktion sah das alles noch viel wilder aus. Denn im vergangenen Winter hatten sich Wildschweine durch den kompletten Garten gewühlt und einen Acker hinterlassen. Meine Eltern hatten die ganzen Rasenbrocken bereits hinten an der Waldgrenze entsorgt, somit konnte ich anschließend den Rasen aussäen. An der Stelle, an der man in diesem Foto den jungen Pflumenbaum erkennen kann stand vorher ein riesiger Strauch, den wir in mühevoller Kleinarbeit beseitigen konnten. Alleine die Wurzel aus dem Boden zu bekommen nahm die Hälfte der Zeit in Anspruch. Das machte im Hochsommer mit vielen Mücken nur begrenzt Spaß.
So schön grün das alles auch aussieht, muss ich im nächsten Jahr aber noch mal Hand anlegen. Alles hinter der gedachten Linie vom Felsen ausgehend muss wohl einmal ordentlich umgegraben werden. Der Rasen ist dort kaum angegangen und viel zu viel anderes Kraut macht sich dort breit. Dort wo der Rasen wächst, komme ich allerdings kaum mit dem Mähen hinterher. Ich bin gespannt, wie dicht der im nächsten Jahr sein wird.
Den Pflaumenbaum hatte ich ja schon kurz erwähnt. Hier ist er noch mal in voller Pracht. Auf satte 2,17m ist er gewachsen. Das sind gute 20 Zentimeter mehr als am Tag seiner Einpflanzung. Wesentlich beeindruckender an dem Foto finde ich allerdings, wie voll er geworden ist. Pflaumen sollen im dritten Jahr kommen, im nächsten Jahr darf ich mich also erst einmal nur weiter über das Wachstum freuen.
Parallel zum Pflaumenbaum hatte ich einen Brombeerstrauch gepflanzt. Davon habe ich leider kein gutes Foto und auf dem Nachher-Foto konnte man leider kaum den Strauch vom ganzen Gestrüpp dahinter unterscheiden. Aber ich kann versichern, dass es ihm gut geht. Ein Trieb ist um fast einen Meter gewachsen und hangelt sich munter an dem Zaun entlang, den wir als Schutz vor den Wildschweinen gebaut haben. Auch hier gab es dieses Jahr noch keine Früchte zu ernten. Abwarten, wann das der Fall sein wird.
Die beiden Heidelbeersträucher sind hier so gerade eben gegen den Schotter und den Schuppen auszumachen. Der Rasen dort ist von der wilden Art, wie ich ihn weiter oben beschrieben habe. Die Sträucher sind noch gar nicht so lange da, deshalb gibt es auch kein Vorher-Foto. Aber Früchten trugen sie in diesem Jahr schon. Eine gute Hand voll kam dabei heraus, verarbeitet in American Pancakes waren sie super lecker und ich freue mich schon auf die Ernte(n) im nächsten Jahr.
Den Kirschlorbeer als Hecke habe ich erst vor ein paar Wochen gepflanzt, hier dient mir das Foto in erster Linie zum Vergleich für das nächste Jahr. Wobei die Höhe des Zaunes eigentlich schon ein ganz guter Gradmesser ist. Den Kirschlorbeer hatte ich extra in Deutschland bestellt, da es hier in Schweden nur „ausgewachsene“ Pflanzen gibt, die dann gut 80,- Euro kosten. Das war mir dann doch zu teuer. Selbst die 30 bestellten sind noch nicht ausreichend um die ganze Front zu bedecken. Ich ziehe aber schon ein paar Setzlinge. Die Zeit war zwar zu kurz, als dass sie richtige Wurzeln hätten bilden können, aber ich habe sie jetzt einfach mal in Töpfe gepflanzt und wässere im Moment gut.
Ab morgen sind sie aber auf sich selbst gestellt, denn dann geht es für mich erst mal wieder zurück nach Deutschland. Nach drei Monaten Schweden bin ich auf die Umstellung gespannt. Die Ruhe und der grüne Garten werden mir aber bestimmt fehlen.