Busfahren in Schweden

Die dauernden Blogbeiträge im Schema „XYZ in Schweden“, mit einem sonst eher alltäglichem „XYZ“ sind schon etwas lästig, aber es sind ja auch oft die Kleinigkeiten im Alltag, die einem den Unterschied zwischen verschiedenen Ländern aufzeigen. Heute also das Thema „Busfahren“.

Mit dem ÖPNV habe ich in Deutschland recht viel Erfahrung, wenn auch eher mit U- und Stadtbahnen. Busse habe ich doch eher selten benutzt in den letzten Jahren. Hier war ich nun aber gezwungen, da mein Auto zur Werkstatt nach Kalmar und ich irgendwie die knapp 35 Kilometer zurück nach Påryd kommen musste. Vorab hatte ich mich bei Kalmar Länstrafik – KLT.se informiert. Dass überhaupt ein Bus nach Kalmar fuhr war mir schon seit letztem Jahr bekannt. An einer Bushaltestelle komme ich immer vorbei, wenn ich zum Supermarkt im Dorf gehe. Einen Bahnhof selbst gibt es selbstredend nicht für die paar Hundert Einwohner hier.

Aber die Buslinien funktionieren auch ganz prima. Drei stehen mir zur Auswahl, wobei eine davon keine Direktverbindung zwischen Kalmar und Påryd befährt. Zwischendurch muss man bei der Linie im Örtchen Ljungbyholm umsteigen. Die Verbindungen sind zwar ziemlich unregelmäßig, aber für meine Zwecke war das genau richtig: um 7:15 Uhr nahm ich den Bus in der Nähe der Werkstatt bis zum Hauptbahnhof in Kalmar, wo dann um 7:45 Uhr der Bus nach Påryd fuhr.

Busfahren in Schweden

Ich weiß nicht, ob man in Deutschland die Busfahrt mit der ec-Karte bezahlen kann, aber wegen dieser beknackten Kleingeldpolitik in den U- und Stadtbahnen in Köln und Bonn bin ich schon öfter schwarzgefahren, als mir lieb ist. In Kalmar konnte ich die 24 Kronen für die kurze Fahrt zum Hauptbahnhof und später die 40 Kronen für die Fahrt nach Påryd sehr bequem mit der ec-Karte begleichen. Also einmal etwa 3,- Euro und einmal etwa 4,50 Euro. Wahrscheinlich hätte ich bei der ersten Fahrt schon direkt bis Påryd durchlösen können, ich wollte aber so früh am Morgen die Geduld der Busfahrerin nicht auf die Probe stellen. Auch wenn sie sonst sehr hilsbereit war.

In beiden Bussen sind mir mehrere Sachen aufgefallen. Zum einen die Gurte an jedem Sitzplatz und das Schild mit der Aufforderung sich anzuschnallen. Zumindest eine ältere Damen hat das im ersten Bus auch gemacht. Bei den anderen habe ich das nicht beobachtet und im zweiten Bus waren nur noch drei Jugendliche mit mir im Bus. Das lässt also nicht so viel Rückschlüsse darauf zu, wie sehr die Gurte im Bus auch genutzt werden.

Die zweite Besonderheit waren die weißen Müllbeutel, die an jedem Sitz zum Gang hin hingen. Das sah zwar eher nach einer Notlösung aus, aber ist trotzdem eine gute Idee. Ich weiß zwar auch sonst nicht, warum man seinen Müll unbedingt fallen lassen muss, statt ihn bis zum Aussteigen in der Hand zu halten, aber vielleicht werden so zumindest diejenigen davon abgehalten, die sich nicht so viele Gedanken darum machen.

Die letzte Besonderheit pustete mir im zweiten Bus direkt ins Gesicht. Wie im Flugzeug gab es für jeden Sitz eine Konsole zum Einstellen der Beleuchtung und Belüftung. Ich hatte den Eindruck, dass der Bus klimatisiert war, auch wenn ich das so früh morgens evtl. noch gar nicht richtig bemerken konnte. Vielleicht waren die Busse auch nur gut gegen die Sonnenstrahlen isoliert.

Insgesamt war der kleine Ausflug wunderbar unproblematisch, günstig und schnell. Für die selbe Strecke benötige ich mit dem Auto gut 35 bis 40 Minuten, der Bus hat 50 Minuten gebraucht. Damit kann ich sehr gut leben. Irgendwann in den nächsten zwei Wochen kann ich mein Auto wieder in der Werkstatt abholen und ich freue mich schon auf die unkomplizierte Fahrt mit dem Bus dorthin.

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