Damages

Damages

In den letzten Tagen habe ich mir die US-Serie Damages angeschaut und habe heute zufällig gesehen, dass Kabel 1 die Serie ab nächster Woche im Fernsehen ausstrahlen wird.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Serie in Deutschland floppt. Nicht, weil sie nicht gut wäre, aber sie ist keine, bei der man mal eine Folge auslassen kann. Ich glaube, dass in Deutschland gerade mal zu Weihnachten die Aufmerksamkeitsspanne reicht, um sich dann einen Dreiteiler anzuschauen. Aber 13 Folgen? Niemals.

Zuerst dachte ich ja auch, dass es eine irgendwie geartete Anwaltsserie wird, die mit Glenn Close eine sehr bekannte Schauspielerin vorweisen kann – zuletzt hat Sie mir in der vierten Staffel der Serie The Shield gefallen. Aber spätestens nach der zweiten Folge war klar, dass es sich um eine längere Geschichte handelt, in der die erfahrene Anwältin Patty Hewes (die von Glenn Close gespielt wird und die dafür den Golden Globe gewonnen hat) der jungen Ellen Parsons (Rose Byrne, Golden Globe Nominierung) gegenübersteht. Die ganze Serie über werden zwei Zeitstränge erzählt, die zu Beginn sechs Monate auseinanderliegen und zum Ende hin zusammengeführt werden.

Insgesamt hat es Spaß gemacht, die Geschichte zu verfolgen und es war leidlich spannend, so dass ich die ganze Staffel von Samstag bis gestern durchgeschaut habe. In den letzten drei Folgen wurde ich etwas ungeduldig, das Ende war jetzt zwar keine Offenbarung, aber auch nicht schlecht. Laut IMDB sind zwei weitere Staffeln geplant, was ich mir irgendwie nur schwer vorstellen kann, aber ich lasse mich mal überraschen.

Und für alle, die dann von Kabel 1 geärgert werden, weil die Staffel vorzeitig abgesetzt wird: ab dem 5. Juni gibt es Damages dann auf DVD und Blu-Ray. Günstiger und ab sofort übrigens als UK-Import (DVD, Blu-Ray) hervorragend geeignet zum Englisch lernen :-)

Der Schaum der Tage – Boris Vian

Boris Vian - Der Schaum der Tage

Achtung: Wer einfach nur eine Buchempfehlung möchte, sollte hier aufhören zu lesen. Es wird zwar nicht viel über das Buch verraten, noch besser ist es aber wahrscheinlich, wenn man es komplett unvorbereitet liest.

Auf der Rückfahrt von Berlin letzte Woche haben mich meine zwei Mitfahrer überrascht. Sie waren beide von einem Buch begeistert und lobten auch den Autor selbst, ohne aber wirklich über den Inhalt des Buches zu sprechen – eine sehr gute Eigenschaft der beiden, den ich mag ja keine vorweggenommenen Ereignisse in Büchern (oder Filmen). Christian erhob Boris Vian dann auch noch zu seinem Lieblingsschriftsteller und Melanie meinte, dass sie das Buch damals ganz unvorbereitet gelesen hätte.

Was sie damit gemeint hat, weiß ich jetzt. In einer anderen Rezension habe ich etwas gelesen, was sehr gut beschreibt, was den Reiz des Buches für mich ausgemacht hat: auf jeder Seite ist man auf der Suche nach einer besonderen Stelle – und wird auch meistens fündig. Dazu zwei Beispiele, die extra so gewählt sind, dass sie nur an der Oberfläche dessen kratzen, was den Leser des Buches wirklich erwartet:

Die Bücher waren in alphabetischer Ordnung aufgestellt, aber der Buchhändler kannte sich nicht sonderlich gut im Alphabet aus, und so fand Chick die Partre-Abteilung zwischen T und B.

Kein Blumengeschäft hat Eisengitter vor den Fenstern. Niemand will Blumen stehlen.

Ich liebe solche Gedankengänge und Verrücktheiten in einer Geschichte und dieses Buch ist voll davon und erzählt gleichzeitig noch eine bewegende Liebesgeschichte. Nachdem ich gestern in der Stadt bei den einschlägigen Buchhändlern keine weiteren Geschichten von Boris Vian gefunden habe, stöbere ich jetzt mal bei Amazon weiter. Der Schaum der Tage war einfach zu gut, um es dabei zu belassen.