
Seit dem 3. August gibt es nun auch ein Restaurant der Kette Vapiano in Bonn. Direkt an der Museumsmeile gelegen (Ollenhauerstraße 1), präsentiert es sich in sehr weitläufigen und hohen Räumen. Zusammen mit der hochwertigen und geschmackvollen Einrichtung lädt das Vapiano zum Verweilen ein.
Die vielen Angestellten dort nehmen aber keine Bestellungen entgegen und bringen auch keine Speisen oder Getränke an den Platz. Statt einer langweiligen Selbstbedienungstheke wählt man vielmehr wie aus einem Baukasten seine Speisen zusammen. Der Baukasten beschränkt sich dabei auf die Varianten Pasta, Pizza und Salat. Hier gibt es dann jeweils Varianten mit Preisen zwischen 3,- und 8,- Euro.
Bei den Pastagerichten wählt der Gast nach den Zutaten noch die Nudelart, bei Bedarf gibt es Brot ohne Aufpreis dazu. Zwiespältig ist nun das nachfolgende Erlebnis, denn die Speisen werden unter den Augen des Gastes zubereitet. Wahrscheinlich sind in anderen Restaurants die Nudeln auch schon vorgegart und werden in heißem Wasser nur noch zu Ende gekocht. Die Illusion des frischen Essens wurde dadurch bei mir aber ein wenig gedämpft. Einer der „Köche“ war außerdem noch in der Lernphase, was dann auch deutlich macht, dass es sich hier nur um einen besseren Fast-Food Laden handelt, bei dem keine wirklichen Kochkünste erwartet werden. Eben wie bei den Bulettenschupsern bei McDonalds.
Wer Pizza bestellt, erhält eine handgroße Scheibe mit zurück an den Tisch, deren LEDs blinken, sobald die Pizza fertig ist. Die ausliegenden Gläser und das Besteck waren Samstag Abend nicht immer sauber. Eigentlich schade, darf man doch von nett aussehendem Geschirr von Villeroy & Boch essen.

Das Essen selbst ist nicht außergewöhnlich gut, mit den nett dargereichten Gewürzen und Kräutern am Tisch kann man jedoch noch nachhelfen. Der Pizza Toscana wird laut Speisekarte zwar eine „scharfe italienische Wurst“ nachgesagt, ich hoffe aber, dass es sich wenigstens um italienische Wurst handelte, scharf war sie auf keinen Fall.
Bei den Nachtischen kann ich crema di fragola sehr empfehlen, Panna Cotta und Tiramisu blieben ähnlich geschmacklos wie die Wurst.
Man hat im Vapiano immer das Gefühl, in einer Upper-Class Mensa zu sitzen, was aber gar nicht stört, es sei denn, man findet herumlaufende Kinder nervig. Unter der Woche wird das Publikum sicher ein wenig anders sein, da dann in erster Linie die umliegenden Bürogebäude die hungrigen Gäste liefern werden.
Es gibt viele verschiedene Sitzmöglichkeiten, die auch immer wieder ein anderes Ambiente bieten, ein kleiner Kamin sorgte schon jetzt für eine gemütliche Stimmung. Was im Winter mit der ebenfalls großzügigen Außenanlage wird, muss sich zeigen.
(Mehr Photos vom Vapiano in Bonn nach Klick auf die beiden Photos im Text.)