Lissabon – Tag 2

Heute war ich mindestens genauso viel zu Fuß unterwegs wie gestern, aber wesentlich gemütlicher :-)

Am Morgen war das Expo Gelände von 1998 das Ziel. Von der Metro-Haltestelle Oriente geht es dabei erst einmal durch die Shopping-Mall Vasco da Gama. Zu meiner Überraschung waren die Läden nämlich am heutigen Sonntag doch geöffnet.

Das Expo-Gelände selbst ist sehr weitläufig und an der tollen Uferpromenade (Foto 2) laden viele Stellen zum Verweilen aus. Das Oceanário de Lisboa (Foto 3) ist mit 12,- EUR Eintritt zwar nicht günstig, aber im Vergleich zum unsäglichen Sea Life wesentlich größer. In der Mitte befindet sich ein riesiges Aquarium, um das herum die einzelnen Stationen des Oceanário auf zwei unterschiedlichen Ebenen herum gebaut wurde. Riesige Panoramafenster zum Aquarium unterbrechen den Rundgang immer wieder und erlauben einen Blick nach Innen.

Anschließend ging es mit der Telecabine, einer Seilbahn entlang des Ufers zum Torre Vasco da Gama (Foto 1). Zu meiner Überraschung ist das ganze Gebäude eine einzige Baustelle. Offenbar wird er gerade kernsaniert.

Das Mittagessen gab es in der Mall, wobei mir wieder aufgefallen ist, wie wenig überhaupt beschriftet ist und wenn, dann so gut wie nie auf Englisch. Also habe ich bei einem Buffet zugeschlagen – da kann ich bei den meisten Sachen wenigstens sehen, was es ist :-) Anderes war dann aber doch eine (sehr leckere) Überraschung. Hätte ich aber gewusst, dass ich so viel fischiges auf dem Teller hatte, hätte ich mich gegen den Rotwein und für einen Weißwein entschieden…

Nach einer Mittagspause im Hotel ging es dann am Nachmittag in Richtung des Stadtteils Alfama. Die engen Gassen und die Wäsche vor den Fenstern erinnert sofort an Neapel, nur dass hier wieder die vielen Steilen Wege dazu kommen. Mit Flip-Flops nicht die einfachste Aufgabe…

Später am Abend wollte ich eigentlich noch etwas vernünftiges essen, zu dem Zeitpunkt war ich aber rund um Baixa de Lisboa gelandet und dort ist um diese Uhrzeit Touristen-Einfangen angesagt. Eigentlich mutet das alles sehr schön an, weil die Leute rechts und links draußen sitzen und essen. Aber leider kriegt man beim Durchgehen alle paar Meter eine Speisekarte hingehalten. Ich habe dann lieber irgendwo ein Baguette gegessen und werde mich morgen Abend mal bei einem Restaurant hier in der Nähe des Hotels umschauen. Das habe ich nämlich zufällig auf dem Rückweg entdeckt und es sah so aus, als wenn es nur von Einheimischen besucht wurde – das Hotel liegt ein kleines bisschen weiter weg…

Für Morgen habe ich grob eine „literarische Reise“ geplant. Also ein, zwei Häuser rund um Fernando Pessoa und außerdem will ich mir das „Blaue Haus“ aus dem Buch „Nachtzug nach Lissabon“ einmal anschauen. Der Rest des Tages wird hoffentlich wieder so gemütlich wie heute…

Unten wieder eine kleine Auswahl an Fotos von heute. Mehr gibt es in diesem Album.

Torre Vasco da Gama

Rua das Musas

Oceanário de Lisboa

Lissabon – Tag 1

Lissabon ist zeitlich eine Stunde zurück, aber nicht nur deshalb bin ich um 21:00 Uhr Ortszeit schon ganz schön erschlagen. 10 Grad Temperaturunterschied zu Deutschland und das viele Rumlaufen heute haben auch ihren Teil dazu beigetragen.

Das Fazit des ersten halben Tages (um 14:00 Uhr bin ich vom Hotel aus gestartet) ist aber positiv und das Herumlaufen heute hat viel Lust auf mehr gemacht.

Ohne Plan (außer generelle Richtung: Meer!) ging es zu Fuß los, man will ja was sehen von der Gegend! Was sofort auffällt sind die vielen gekachelten Häuserwände. Wo in Deutschland Klinker an die Wand kommen, kleben in Lissabon Kacheln an der Wand. Die gibt es in wesentlich mehr Farben und Formen als unsere heimischen Klinker, trotzdem sieht das Straßenbild nicht total überladen aus.

Auch sonst wird viel verziert. Den Boden zum Beispiel. Immer wieder finden sich kleine Muster im Kopfsteinpflaster – in der Mehrzahl mit einem Bezug zur Seefahrt.

Beim ziellosen Herumlaufen habe ich dann auch schnell den Elevador de Santa Justa (erstes Foto) gefunden. Ein früher mit Dampf betriebener Aufzug zwischen der Ober- und der Unterstadt. Gebaut von einem Schüler Gustav Eiffel’s erinnert sein Aussehen tatsächlich ein wenig an den Eiffelturm in Paris.

Der Aufzug macht auch Sinn, denn Lissabon ist richtig hügelig! An vielen Stellen hat mich das an Zürich erinnert, wo hinter der nächsten Ecke auch immer mal wieder eine steile Straße hinauf- oder hinabführt. Aber in Lissabon ist das noch extremer. Aber auch sehr schön. Und gut, dass es hier im Winter wohl nur selten kälter als 10 Grad wird. Der Streudienst hätte sonst viel zu tun!

Die Brücke Ponte 25 de Abril (drittes Foto) sieht aus wie die Golden Gate Bridge, ist aber leider nicht so touristisch erschlossen wir ihr Gegenstück in San Francisco. Seltsamerweise hat sie heute aber den ganzen Tag ein pfeifendes Geräusch gemacht. Wenn ich in Windrichtung der Brücke wohnen würde, würde ich mich bedanken. Zuerst dachte ich ja, das wäre ein Zug der dadrüber fährt, aber das Geräusch blieb, als der Zug schon längst weg war. Es war auch so gleichmäßig, dass ich nicht weiß, ob das heute vom Wind kam, oder ob das einfach das Geräusch der Reifen auf dem Asphalt ist. Ich werde in den nächsten Tagen mal die Ohren offen halten…

Morgen will ich zum Expo-Gelände von 1998 fahren und das Aquarium dort besuchen. Die Geschäfte sind nämlich Sonntags wohl geschlossen, also lasse ich mal den Touri raushängen und besichtige ein paar Sehenswürdigkeiten. Geplant ist außerdem, es mittags ein bisschen ruhiger angehen zu lassen, so dass ich mich dann morgen Abend mal in Ruhe nach einem Restaurant umsehen kann. Der Stockfisch scheint ja berühmt-berüchtigt zu sein und wenn ich den nicht morgen schon zum Frühstück kriege (ja, so was gibt es auch, meint mein Reiseführer), ist das auf jeden Fall noch etwas, was ich in den nächsten Tagen probieren möchte.

Unten schon mal eine kleine Auswahl an Fotos von heute. Mehr gibt es in diesem Album.

Elevador de Santa Justa

Largo Martim Moniz

Ponte 25 de Abril