Ruhige Schweden

Pünktlich um 8:30 Uhr parkte der Schornsteinfeger heute morgen vor dem Haus. Ich hatte die Leiter schon ans Haus gestellt, damit er auf’s Dach kommt und der Pelletofen selbst war bereits seit dem Vorabend aus.

Durch die Außentemperatur von -1 Grad war es entsprechend etwas kühler im Haus – meine Bettwärme verhinderte aber Schlimmeres. Der Schornsteinfeger war auch nur etwa 20 Minuten hier, danach konnte ich die Heizung also wieder anwerfen.

Insgesamt hat mir der ganze Vorgang aber mal wieder gezeigt, warum ich so gut hier hin passe: die Schweden sind auch lieber für sich und vermeiden offenbar überflüssige Kontakte und Geplauder. Gut, es könnte auch daran liegen, dass ich kaum Schwedisch spreche, aber den Schornsteinfeger hat das auch nicht gestört und auf meine auf Englisch formulierten Fragen, einfach auf Schwedisch geantwortet.

Und ab und zu konnte ich zwischendurch aus dem Keller ein paar Gesprächsfetzen aufschnappen – er war aber garantiert alleine da unten. Zumindest dieser Schornsteinfeger hat also ganz gerne mit sich selbst geredet. Nachdem er dann auch im Keller fertig war, packte er seine Sachen, setzte sich in sein Auto und fuhr einfach weiter zum nächsten Haus.

Ganz nach meinem Geschmack ohne peinliches Verabschiedungsgestammel auszutauschen.

Vollzug! (Steuer 2015)

Wie ja schon in der letzten Woche angekündigt, habe ich nun endlich meine Steuererklärung für 2015 abgegeben! Zwischen Nachzahlung und Erstattung ist irgendwie alles drin, da mich so ein paar Angaben, die der Steuerberater in den letzten Jahren gemacht hat, halt etwas ratlos zurück lassen.

Aber immerhin endlich abgegeben! Wobei es da natürlich auch noch ein paar Komplikationen gab. Obwohl ich nämlich die Steuererklärung per ELSTER online abgegeben habe, sollte ich trotzdem noch ein kleines Formular ausdrucken und abschicken. Ausdrucken. Ja, genau diese Tätigkeit aus dem letzten Jahrtausend…

So ein Gerät habe ich tatsächlich noch in meinem Privatmuseum herumstehen und nach ein paar Versuchen die grausliche Treibersoftware von Samsung zu installieren, druckte der Drucker tatsächlich – weiße Blätter!

Ich erinnerte mich, dass ich so etwas schon einmal hatte und damit zusammenhing, dass der Drucker das Dokument versucht farbig auszudrucken, die entsprechenden Toner aber leer oder eingetrocknet sind. Innerhalb von Vorschau.app (zum Ansehen und Ausdrucken des PDF) gab es aber keine Möglichkeit zwischen Farb- und S/W-Modus umzustellen. Also Pages.app geöffnet, die PDF da reingezogen, vergrößert und dann dort gedruckt. Dabei konnte ich dann auch den Druck von Farbe auf Schwarz-Weiß umstellen und tatsächlich lies sich der Drucker dann dazu bewegen, etwas auszudrucken!

Bei leichtem Nieselregen musste ich dann nur noch zum örtlichen Supermarkt und eine schwedisch stammelnd eine Briefmarke kaufen („Ett frimark på brev till tyskland“). Der Briefkasten vor dem Supermarkt zeigte dann auch an, dass er heute um 12:00 Uhr geleert würde. Meine Uhr zeigte da 11:50 Uhr – Punktlandung!

Weihnachten fällt dieses Jahr aus

Die Absprache, dass wir uns in der Familie nichts zu Weihnachten schenken, gab es zwar irgendwie schon ein paar Jahre, aber dieses Mal ist es ernst! Vor ein paar Wochen starteten die Absprachen zum diesjährigen Weihnachtsfest und es wurde noch einmal nachdrücklich darauf hingewiesen, dass wir Erwachsenen uns nichts schenken.

Dem kann ich mich dieses Jahr also nicht widersetzen und irgendwie verliert Weihnachten dadurch für mich noch mehr an Bedeutung. Für mich war Vorweihnachtszeit, wenn ich Geschenke besorgen und die dann einpacken durfte. Und dann die riesige Menge an Geschenken, die bei meiner Schwester unter dem Weihnachtsbaum lagen – dort feiern meine Eltern, meine Schwester mit Mann und Tochter, sowie ich, schon seit ein paar Jahren.

Jedes Geschenk wurde von meiner Nichte einzeln unter dem Weihnachtsbaum hervor geholt und an den oder die Beschenkte übergeben und es wurde gewartet, bis es ausgepackt wurde, bevor das nächste geöffnet wurde.

Meine Nichte (11 Jahre alt) bekommt natürlich noch Geschenke, ansonsten wird das aber eine ziemlich fade Angelegenheit werden. Andererseits konnte ich mich von dem gesparten Geld dieses Jahr halt selbst beschenken. Aber dafür brauche ich eigentlich kein Weihnachten. Naja. Mal abwarten, wie es wird.

Taxifahren

Als ich gerade anfing, diesen Beitrag zu schreiben, musste ich feststellen, dass ich vor drei Jahren (!) bereits einen Entwurf zu diesem Thema verfasst habe. Der war allerdings sehr rudimentär und enthielt nur einen Link zum Taxiblog.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich damals schon etwas ähnliches Schreiben wollte wie jetzt. Nämlich dass ich Taxifahren absolut seltsam finde und tatsächlich seit 2013 auch nicht mehr in einem Taxi saß. Und selbst für die Zeit zwischen 2009 und 2013 bin ich mir sehr sicher, dass ich keine Taxifahrt gemacht habe.

Ich würde sogar so weit gehen, dass ich nur einmal ein Taxi genommen habe, das ich auch selbst bezahlt habe. Als ich mal für eine Woche in Hamburg gearbeitet habe, hatte mein damaliger Arbeitgeber jeweils die Fahrten vom und zum Hotel bezahlt. Die anderen paar Mal im Taxi wurden auch vom Arbeitgeber bezahlt und waren damals Fahrten in New York vom und zum Flughafen.

Die einzige selbst bezahlte Taxifahrt war dann auch wieder in New York und auch dort auf dem Weg zum Flughafen. Wo ich mich dann aber sehr laienhaft von einem dieser Limodienste habe abzocken lassen. Nein, meine Abneigung gegen Taxis hatte sich von vorher manifestiert und ist nicht auf dieses Erlebnis zurück zu führen.

Ansonsten kann ich mich noch an eine weitere Taxifahrt in New York erinnern, die aber ein damaliger Arbeitskollege bezahlt hat und dann noch mal eine Taxifahrt in Köln, wo ich aber auch nur Mitfahrer war, weil meine Begleitung keine Lust hatte zu Laufen.

Was hält mich aber davon ab, mit dem Taxi zu fahren? Ich glaube, das sind zwei Dinge: erstens habe ich überhaupt keine Ahnung, wie teuer eine Fahrt ist. Also wenn ich damals von Bonn-Auerberg zu Fuß in die Stadt gegangen bin, war das kostenlos. Mit der U-Bahn waren es so um die 3€, aber ich habe keine Ahnung, was wohl eine Taxifahrt kosten würde. Ich nehme an, dass das wesentlich mehr ist. Andernfalls hätte ich auch ein schlechtes Gewissen, wegen einer Fahrt für 5€ ein Taxi kommen zu lassen.

Und dann ist da ja noch das Trinkgeld. Wie viel gibt man da? Meistens habe ich eh kein Kleingeld unter einem Euro im Portemonnaie. 5,50€ bei einer 5€-Fahrt fallen also schon mal weg. Und überhaupt wären ja auch die 5€ ganz schön teuer. Und wer weiß (ja, bestimmt eine Menge Leute und man kann das bestimmt auch nachlesen) ob so eine Fahrt nach Kilometer oder Zeit abgerechnet wird. Wenn das Taxi auf dem Weg in die Stadt in einen Stau gerät, zahle ich dann zusätzlich? Wie unhöflich wäre es, dann einfach die Fahrt frühzeitig zu beenden?

Alleine schon das Nachdenken über Taxifahrten verursacht bei mir Stress! Und somit bin ich bei einem weiteren (demnächst mehr zu Friseure, Alkohol und Musik) Gesellschaftsphänomen außen vor. Und so lassen mich auch sämtliche Taxi-Apps und Diskussionen zu Uber & Co. kalt. Werde nur jedes Mal, wenn in einer Serie oder einem Film ein Taxi (oder Uber) vorkommt, daran erinnert, dass ich Taxifahren nicht mag.

Und wahrscheinlich wollte ich auch genau deshalb das Taxiblog schon vor drei Jahren verlinken. Nämlich um meine Verwunderung über diese – in meinen Augen – Parallelwelt zum Ausdruck zu bringen.

Kalte Küche am kommenden Montag

Heute hat sich der Schornsteinfeger für Montag angekündigt. Zwischen 7:00 Uhr und 9:00 Uhr. Und der Pellet-Ofen im Keller soll dabei natürlich kalt sein. Das wird sportlich!

Ich stehe ja normalerweise so gegen 6:00 Uhr auf. Wenn ich dann also in den Keller gehe und den Ofen ausschalte, wird es knapp werden mit einem kalten Ofen um 7:00 Uhr. Wenn ich aber den Ofen am Abend vorher ausmache, könnte es morgens ganz schön kalt werden in der Bude.

Im Moment werden 2-3 Grad für Montag vorhergesagt. Das geht ja noch.

Aber wenn der Schornsteinfeger wirklich um 7:00 Uhr ankommen sollte, wird er eh erst einmal auf dem Dach rumturnen. Obwohl es dann ganz schön dunkel sein wird. Vielleicht muss er also gar nicht immer erst zuerst auf das Dach? Und ob er wohl erwartet, dass er morgens um 7:00 Uhr einen komplett kalten Ofen vorfindet? Im Winter?

In den vergangenen Jahren hat er den Ofen unten mit so einem Industriestaubsauger von Asche befreit. Und da kann ich ja verstehen, wenn man das nicht gerne mit heisser Asche macht. Aber so genau kenne ich mich mit Öfen auch nicht aus. Vielleicht ist ja die Asche außerhalb des Behälters, wo ich die Pellets anzünde, wenn ich den Ofen wieder in Gang bringe, gar nicht so heiß.

Und weil es mit dem Schornsteinfeger und einem sauberen Ofen so ist, wie mit dem Aufräumen bevor die Putzfrau kommt, werde ich am Wochenende mal den Ofen ausmachen und einfach selbst nachsehen, wie heiß er dann nach einer Stunde noch ist – und dabei entferne ich den Großteil der Asche schon mal.