Das Eis in Italien

Gestern war mal wieder ein sehr sonniger und warmer Tag in Neapel und gerade fällt mir ein, dass ich ja noch gar nichts über das italienische Eis hier erzählt habe. Es schmeckt einfach großartig! Schokoladeneis, das wie kaltes Mousse-au-Chocolat schmeckt und Stracciatella mit Schokostückchen, die wirklich nach Schokolade schmecken. Unglaublich, wie schlecht doch das italienische Eis in Deutschland schmeckt.

Hier riecht man das Eis schon lange bevor man die Hand zum Mund führt. Das Eis ist natürlich nicht in genormten Kugeln auf die Waffel gekommen, sondern vom großen Eisspachtel irgendwie aufgeschmiert. So wie das selbstgemachte Eis von Wilbers in Moers früher – ein Laden, der schon damals lange nicht mehr so hieß, aber trotzdem ging man zu Wilbers um Eis zu essen.

Aber wieder zurück nach Neapel. Etwas seltsam ist, dass man sich immer erst ein „Ticket“ für das Eis kaufen muss. An der Theke so drei Meter weiter rechts… Ob man da den eigenen Eisaufbringern nicht traut? Oder ist das einfach Tradition? Irgendwo ist mir diese Sache schon einmal passiert. Also diese Ware-erst-nach-Ticket-Mentalität. Ich weiß nur nicht mehr, wo das war. Übrigens wurde auf Capri auch darüber hinweg gesehen, wenn man als Touri das Eis direkt bei der Eisaufbringerin bezahlt. Dumm nur, wenn man selbst alles richtig macht, dafür aber durch das Warten an der Kassenschlange länger braucht – die Ungeduld…

Bei einem Eisladen gab es sogar die schmalen Enden der Eiswaffel als eine Art Löffel zum Eis dazu. Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: das Eis selbst wird natürlich in einer kompletten Eiswaffel serviert, die Spitze gab es zusätzlich dazu. Sehr nette Idee, wie ich finde.

Da es hier kein portioniertes Eis gibt (Kunst lässt sich ja auch nicht messen), entfällt das klassische Preisgefüge, so wie wir es kennen. Also gibt es hier nur die Unterscheidung nach der größe der Waffel, wobei selbst die kleinste Größe in der Regel erlaubt, zwei Eissorten auszusuchen.

Auf jeden Fall ist das Wetter im Moment natürlich wie geschaffen dafür, sich durch die unzähligen Eisläden und -sorten zu naschen. So lässt es sich hier doppelt so gut aushalten.

Neapel, Hafen
In der Nähe des Yachthafens wird selbst dieser Felsenstrand ausgiebig genutzt. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie es erst im Hochsommer sein wird.

Galleria Umberto I
Galleria Umberto I – Unglaublich schöne Einkaufspassage von 1890.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein von Dirk Olbertz. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

Ein Gedanke zu „Das Eis in Italien

  1. Hatte auch schon ähnliche Momente mit Eis in Italien. Aber manchmal findet man doch auch in Deutschland kleine Exoten, die ihrer Heimattradition bei der Eisherstellung treu bleiben. Meistens sitzen die in Orten, kleinen unscheinbaren Städtchen, wo man sie nie vermuten würde… und dann kann die Freude schon mal größer sein als in Italien, weil man`s ja nie vermutet hätte, dass es sowas auch in Deutschland geben kann …

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