Ich wollte, ich wäre Staub auf der Straße
und die Füße der Armen stampften auf mir herum…Ich wollte, ich wäre die strömenden Flüsse
und die Wäscherinnen stünden an meinem Ufer…Ich wollte, ich wäre die Weiden am Ufer des Flusses
und hätte nur über mir Himmel und unter mir Wasser…Ich wollte, ich wäre der Esel des Müllers
und er schlüge mich und könne mich nicht entbehren…Lieber das alles, als jemand sein, der durchs Leben geht,
hinter sich blick und Gewes’nes bedauert.
Archiv der Kategorie: Bücher & Texte
Serendipity Buch
Eigentlich paradox, in einem Blog, welches mit WordPress läuft, auf ein Buch zum Blogsystem Serendipity hinzuweisen. Aber Garvin kommt hier aus der Gegend, der Code von Serendipity ist wesentlich lesbarer als von WordPress und auf anderen Blogs habe ich Serendipity bereits im Einsatz (z.B. für das NoseRub-Blog) und bin sehr zufrieden.
Hier hält mich eigentlich nur meine Designunfähigkeit bei WordPress, sonst hätte ich das Template wahrscheinlich schon längst für Serendipity umgesetzt und wäre umgezogen. Nun habe ich Garvins Buch zu Serendipity erst einmal vorbestellt in der Hoffnung, dort mehr zum Aufbau der Templates zu lesen.
Und natürlich ist das auch ein kleines Dankeschön (ein wirklich kleines, da ich weiß, mit welchen Honoraren Autoren bei solchen Büchern rechnen können) für seine Mühen.
Crooked Little Vein
Über Warren Ellis habe ich in diesem Blog schon häufiger geschrieben und auch gerade erst wieder einen großen Stapel an Comics mit aus den USA gebracht. Kaum ein Monat vergeht in seinem Blog, ohne dass er dort nicht das Erscheinen einer neuen Geschichte ankündigt. Warren Ellis scheint also nur so vor Ideen zu sprudeln.
Mit Crooked Litte Vein hat er inzwischen auch einen Roman (a Novel) herausgebracht, dass ich in an dieser Stelle nur wärmstens empfehlen kann. Man sollte allerdings auf mehr als explizite Sprache vorbereitet sein. Und auch wenn es in der Geschichte um einen Privatdetektiv geht, muss man kein Krimi-Fan sein – ich finde Krimis eher langweilig.
Das Buch ist nicht sehr dick, in etwa zwei bis drei Stunden hat man es durchgelesen. Die Sprache ist relativ einfach gehalten, man muss also kein Englischprofessor sein, um die Geschichte verstehen zu können. Neben der eigentlichen Story sticht immer wieder der Wortwitz hervor, mit dem Warren Ellis sein Buch gespickt hat.
Auch könnte man meinen, dass es einem Comicautor schwer fallen würde, seine sonst immer so gekürzte Ausdrucksweise für ein Buch zu überarbeiten. Tatsächlich schafft er es, Bilder im Kopf entstehen zu lassen, ohne großartig die Umgebung zu beschreiben – er hat da also sozusagen einen Kopfcomic verfasst.
Keine Ahnung, ob das Buch irgendwann mal ins Deutsche übersetzt wird, ich würde aber jedem empfehlen, es im Original zu lesen. Ja, es kann ein wenig verstörend sein, aber ich glaube nicht, dass Erwachsene Menschen damit tatsächlich ein Problem haben werden.
Wofür die Darwin Awards gut sind
Ein bisschen (vielleicht auch ein bisschen sehr) makaber, aber trotzdem schön: gestern bei Fefe im Blog noch über die Darwin Awards 2007 gelesen und dann bei diesem Beitrag hängen geblieben: The Enema Within
Dabei geht es um einen alkoholkranken Mann, der keinen Alkohol mehr trinken kann, weil er diverse Wunden im Mund und Rachenbereich hat. Soviel dazu. Als Alternative verpasst er sich nun Einläufe mit Alkohol, schließlich geht es ja schon lange nicht mehr um den Geschmack, sondern nur darum, dass der Alkohol in den Blutkreislauf des Mannes kommt. Laut Darwin Award hat der 58-jährige sich mit 1,5 L Cherry vergnügt, die über Nacht seinen Blutalkoholspiegel auf 0,47% haben ansteigen lassen. Prozent! Nicht Promille!
Der Mann ist daran also gestorben – sonst wäre er ja kein Fall für die Darwin Awards geworden.
Und nun lese ich gerade in Warren Ellis‘ und Ben Templesmith’s Graphic Novel Fell – Volume 1 und entdecke genau diese Geschichte wieder! Nur geht es diesmal um einen Mord, der von der Frau des Alkoholabhängigen begangen wird. Aber auf genau die Art, wie sie in den Darwin Awards beschrieben steht. Selbst die Höhe des Blutalkoholspiegels stimmt exakt.
Aus den 1,5 Litern Sherry wurden zwei Flaschen Scotch. Künstlerische Freiheit, nehme ich an.
Ich fühle mich gerade wie ein Fan-Boy, bin aber tatsächlich ein bisschen stolz darauf, das entdeckt zu haben. Mr. Ellis, I know which stites you’re reading!
Desolation Jones
Das schöne an Comics oder Graphic Novels ist, dass man in relativ kurzer Zeit eine komplette Geschichte lesen kann. Ist ein Film schon ein kompaktes Buch, so hat man mit einem guten Comic ein noch intensiveres Erlebnis. Der Brite Warren Ellis ist Autor fast unzähliger Geschichten, die von immer wieder anderen Künstlern graphisch umgesetzt werden.
Gerade habe ich für etwa eine halbe Stunde Desolation Jones genossen. Ein Sammelband bei dem mir der Verkäufer nur sagte: „Das ist die Story mit Hitlers geheimer Pornosammlung. Sehr cool!“. Und so geht es dann auch um viel Gewalt, Pornos und abgedrehte Einzelheiten zu MI6, NSA und FBI.
Wenn die ganzen Verschwörungsfanatiker da draußen nur halb so phantasievoll wären wie der Warren Ellis, wäre die Welt um einiges unterhaltsamer.