Vor einigen Wochen bin ich bei Wurch über seinen Preacher-Marathon gestolpert. Ich bin eigentlich schon seit langem auf der Suche nach Comics abseits von Donald Duck, Asterix, Marsupilami und Spirou und so habe ich mir den ersten von neun Preacher-Bänden bestellt.
Wer davor zurückschreckt, kann sich den ersten Teil des ersten Bandes auch als PDF herunterladen. „Erster Teil des ersten Bandes“? Preacher ist seinerzeit (1995) als eine Serie mit 66 Einzelheften gestartet, die monatlich erschienen. In den knapp 16,- Euro teuren Bänden, die man heute kaufen kann sind also sieben oder acht davon zusammengefasst. Für die jeweils etwa 220 Seiten braucht man deutlich mehr als eine Stunde, eher zwei, wenn man zwischendurch innehält und sich einzelne Szenen genauer anschaut.
Das PDF des ersten Bandes entspricht also einem Heft, wie es damals erschienen ist. Die F-Words sind jedoch mit Balken im Text versehen worden. Das muss einige Arbeit gewesen sein…
Preacher ist nämlich ein Musterbeispiel für „explicit content“, ich fand die Story aber ausgesprochen interessant. Gut, zwischendurch habe ich mich ein wenig gelangweilt, da ich mehr vom Fortgang der Geschichte mitkriegen wollte und weniger die Vergangenheit der Charaktere. Aber auch diese Zwischengeschichten (die sich auch mal über einen kompletten Band, also sieben Hefte erstrecken kann) sind interessant und machen die Charaktere letztendlich glaubwürdiger.
Zartbesaitete Seelen sollten aber besser die Finger vom Comic lassen, die Produzenten roter Farbe werden sicherlich ihre Freude an der Reihe gehabt haben… Und sehr religiöse Menschen sollten den Comic besser ebenfalls ignorieren, was soll auch schon dabei herauskommen, wenn so eine Reihe Preacher heißt?
Allen anderen empfehle ich einen Blick in die Serie. Ich jedenfalls bin angefixt und werde mich mit weiteren Reihen wie Sandman oder Hellblazer in meinen finanziellen Ruin stürzen…