Warum das Buch Die Geheimloge von Scott McBain so heisst, wird wohl ein Geheimnis des Übersetzers bleiben. Im ganzen Buch taucht dieser Begriff nämlich nicht mehr auf. Vielmehr wird von dem Kollegium gesprochen, eine sehr mächtige Institution, die weltweite anerkannt und geachtet wird. An der Spitze dieser Institution steht der Meister, der aufgrund der beinahe unbegrenzten Information über jeden Ort und jede Regierung der Welt, Ansprechpartner für höchste Regierunskreise in allen Staaten ist. Gerade wenn es um auswegslose Situationen geht, findet der Meister eine Lösung die allen zugute kommt.
Das Kollegium missbraucht seine Macht nicht und trotzdem beginnt ein extremer Wettkampf um das Amt des Meisters, als dieser seine baldige Ablösung bekannt gibt. Innerhalb eines Jahres sollen die Teilnehmer an dem Wettbewerb 50 Millionen US-Dollar auf das Konto des Kollegiums überweisen.
Der Autor lässt den Leser an den Gewissensbissen der Wettkämpfer teilhaben und spickt diese mit philosophischen Einwürfen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Trotzdem wirkt die Geschichte dadurch nicht aufgesetzt, oder unglaubwürdig. Einige Wendungen in der Erzählung sind zwar vorhersehbar, aber das macht fast nichts aus, da die Spannung trotzdem gehalten wird.
Die Geheimloge ist zwar keine literarische Meisterleistung, aber wer gute Geschichten mag und kurzweilige Unterhaltung sucht, ist hiermit gut beraten.