Plazes Beta – Erste Erfahrungen (Update)

OK, wie versprochen habe ich mich heute mal näher mit Plazes beschäftigt. Die Anmeldung war schnell erledigt, Leerzeichen im Nickname kein Problem, was auch mal positiv erwähnt werden muss.

Da ich ausschließlich mit MacOS X unterwegs bin, habe ich mir dann den Plazes-Launcher heruntergeladen, der von Martin Pittenauer einem der Codingmonkeys entwickelt wurde – Martin war gestern übrigens auch beim WebMontag. An die Frisur erinnere ich mich :-)

Wegen meiner Unordnung in Download-Ordner habe ich den Inhalt des ZIPs erst nach längerem Suchen gefunden, hier wäre es schön, wenn Name des ZIPs und des Installers gleich heißen würden. Bei der anschließenden Installation des Tools habe ich dann wohl überlesen, dass ein Eintrag in die Menüzeile gemacht wird. Also habe ich nochmal Zeit damit verbraten, das installierte Programm zu suchen. Erst als ich in der Plazes-FAQ dann einen Eintrag zum Entfernen des Launchers durchgelesen hatte, wusste ich, wo ich suchen musste. Die meiste Zeit ist meine Menüzeile eh hoffnungslos überfüllt und der Plazes-Launcher wurde erst gar nicht eingeblendet.

Die Hürde war dann auch noch schnell genommen, Nico hat sich an diesem Plaze natürlich schon längst breitgemacht. Also kurz tief Luft geholt, endlich bin ich in Plazes. Und nu? Das Radar links mal ausprobiert, aber innerhalb von 5 Kilometern ist niemand zu sehen. Köln ist wohl doch größer als ich gedacht habe. Es wäre nett, nach 5 km nicht gleich die ganze Welt anzuzeigen.

Also habe ich mal ein wenig in der Liste herumgeschaut und auch ein paar bekannte Gesichter entdeckt. Die kann man als „Freund“ hinzufügen. Die Wortwahl finde ich ziemlich unglücklich, denn im Wahren Leben schmeiße ich mit dem Begriff „Freund“ nicht wirklich um mich. Aber bei Plazes muss ich jeden, den ich gerne als Kontakt behalten möchte, gleich als Freund bezeichnen.

Verbesserungswürdig ist auch, dass es als Ort sowohl Köln als auch Cologne gibt. Das wird bei anderen Städten wohl noch genauso sein. Ansonsten is Plazes ein prima Beispiel dafür, was man mit Identity 2.0 noch machen könnte. Denn so muss ich erstmal wieder alle Leute durchgehen und die Kontaktdaten bei Plazes einpflegen. Vielleicht könnte man hier gleich die Angabe von flickr-Daten nutzen und wenigstens diese Kontakte automatisch hinzufügen?

Ich hätte auch noch einen Vorschlag für die Startseite von Plazes, wenn man nicht angemeldet ist: besorgt euch eine IP-2-City Datenbank und zeigt dem User schonmal die Stadt in der er sich aufhält, zusammen mit Plazes dort. Dann würde auch die Idee von Stefan mit dem WiFi-Locator mehr Sinn machen und die Leute vor allen Dingen dazu animieren, sich mehr mit Plazes auseinanderzusetzen.

Ansonsten ist es zwar nett gewesen zu wissen, dass Nico heute vormittag in einem Starbucks in München saß, aber so ein bisschen fehlt mir bisher noch der Faktor, der Plazes für mich zu einem Tool werden lässt, das ich immer eingeschaltet lassen möchte.

Mal sehen. Als nächstes schaue ich mir mal die API an. Auch wenn ich ja finde, dass so ein Tool, das mir die Beiträge von Bloggern im Umkreis eines Plazes anzeigt, direkt in Plazes eingebaut sein müsste. Das ist ja nun wirklich kein Hexenwerk. Aber so könnte man z.B. Beiträge zum Oktoberfest direkt von Münchnern durchblättern, etc.. Den Rest könnt ihr euch ja denken…

Nachtrag:

  • Ich möchte Plazes taggen können
  • Ich möchte Orte und Länder taggen können
  • Ich möchte Länder, Orte, Plazes als besondere Orte für mich markieren können (=> spezielle Tags): Geburtsort, Arbeitsstätte, Zuhause
  • Ich möchte nicht nur eine Sortierung der Benutzer danach, wo sie gerade sind, sondern wo sie verwurzelt sind (Spezialtag == „Zuhause“)
  • Ich möchte wissen, wer sich sonst noch so an einem Plaze oder in einem Umkreis/Ort aufgehalten hat
  • Die flickr-Integration klappt nicht immer: Plaze und das getaggte Bild bei Flickr. Flickr brauchte tatsächlich sehr lange (> 12 Stunden), bis ein getaggtes Photo in einer Public-Suche auftaucht. Also kein Fehler von Plazes!

WebMontag – Warten auf 2.0

WebMontag

Man soll ja immer mit den guten Sachen beginnen, also erzähle ich mal, dass die Location (Hallmackenreuther) zwar über einen kaum zu merkenden Namen, aber trotzdem über einen gewissen Charme verfügt. Auch dass überhaupt so viele Leute da waren, ist positiv zu erwähnen. Das war es aus meiner Sicht aber auch schon…

OK, ich bin auch bereits nach dem Plazes-Vortrag gegangen, aber mehr Belanglosigkeit wollte ich mir dann an dem Abend auch nicht mehr antun. Und dafür macht man extra früher Feierabend und stürzt sich in das Kölner Verkehrschaos. Echt erstaunlich, wie wenig Verkaufstalent in Stefan Kellner steckt. Da sind 70 Blogger anwesend und er kann nicht vermitteln, warum jetzt jeder am Besten sofort (WLAN war vorhanden), einen Plazes-Account erzeugen soll. Vielleicht gibt es ja auch nicht wirklich einen Grund. Nicht umsonst sind LBS (Location Based Services) zwar schon seit langem in aller Munde aber selbst die Mobilfunkanbieter haben nicht wirklich was anzubieten. Und die haben einen weitaus höheren Benutzerstamm als Plazes.com mit aktuell etwa 15.000 getaggten Plazes (nicht Mitgliedern!).

Und warum Präsentationen nicht mal vorbereitet werden und der Zuschauer mit Fehlern und Wiederholungen gelangweilt wird, erschliesst sich mir auch nicht. Klar, ein gewisses Networking war möglich und ich habe mich gefreut ein paar bekannte Gesichter wiederzusehen und bisher unbekannte Gesichter und deren Träger kennenzulernen. Aber das hatte irgendwie nicht viel mit Web und schon garnicht der Version 2.0 davon zu tun.

Way to go, WebMontag! Und beim nächsten Mal bitte mit Rauchverbot im Veranstaltungsraum – Danke.

(Klick auf das Photo für weitere Eindrücke vom ersten WebMontag.)

Mehr Blogbeiträge, Photos und Links bei: taggling.com/tag/webmontag

unsicht-Bar: Essen ohne zu sehen

Unsicht-bar

Gestern Abend ging es nach Köln (es gibt auch eine Filiale in Berlin) in die unsicht-Bar, trotz des Namens eher ein Restaurant, als eine Bar.

Das Besondere ist, dass es in dem Restaurant wirklich komplett dunkel ist. Rauchen ist aus naheliegenden Gründen verboten, Mobiltelefone müssen ausgeschaltet und Uhren mit phosphorisierenden Beschichtungen abgenommen und in die Tasche gesteckt werden.

Die Kellner sind stark sehbehindert und führen den Gast so in eine Welt ohne Licht, die für viele Menschen schlicht unvorstellbar ist. Einige Bekannte und Freunde konnten sich garnicht vorstellen zu Essen, ohne etwas zu sehen. Entweder, weil man gerne sehen wollte, was man isst, oder aber, weil die Handhabung von Messer und Gabel im Dunkeln nicht möglich schien.

Die Bestellung des Menüs erfolgt sinnvollerweise im beleuchteten Foyer der unsicht-Bar. Die Auswahl ist dabei auf Überbegriffe wie „Vegetarisch“, „Lamm“, „Geflügel“, etc. eingeschränkt. Dadurch bleibt die Spannung beim Essen erhalten: ist das wirklich eine Tomate? Und das hier eine Olive? Es ist schon ausgesprochen interessant, wie schwer es manchmal fällt, das Gegessene zuzuordnen.

Entgegen meiner Annahme war es im Restaurant relativ laut, ich hatte eher eine gedämpfte Geräuschkulisse erwartet. Im Hintergrund lief aber Musik und man hörte viele Stimmen. Das nahm einem dann auch die Scheu sich zu unterhalten. Es war also wie ein ganz normaler Besuch in einem Restaurant. Lustig auch, wenn man mitbekam, wie die Tischnachbarn „zuhörten“, als ich mit meiner Begleitung versuchte zu koordinieren, die Suppentassen untereinander zu tauschen – man will ja auch mal probieren, was der andere so isst. In solchen Momenten kam man sich schon beobachtet vor, was aber auch nette Kontakte hervorbrachte.

Das Essen selbst war lecker, man darf auch nicht erwarten, das die Speisen schon mundgerecht zubereitet sind. Das Verwenden von Messer und Gabel war Pflicht, auch wenn man sich zwischendurch natürlich mit den Händen auf dem Teller orientieren konnte. Es hat ja niemand gesehen :-)

Insgesamt eine sehr interessante Erfahrung und ein Abend in schöner Umgebung. Bis zum Ende des Jahres bietet die unsicht-Bar Sonntags sogar einen Brunch mit Liebesgedichten an. Auf jeden Fall eine Empfehlung, vielleicht auch für das eine oder andere vorgezogene Weihnachtsgeschenk.

Spam von Websitedesjahres.de

Da will wohl jemand seinen Pagerank aufpolieren und ruft deshalb zur Wahl der Besten Website des Jahres auf. Unter anderem sind Blogger.de und Blogscout.de nominiert.

Bei den ersten zwei Mails, die ich letzte Woche von denen erhalten habe und in denen mir mitgeteilt wurde, dass die Sites nominiert wurden, habe ich ja noch müde gelächelt und den Löschen-Knopf gedrückt. Inzwischen habe ich aber schon sechs oder acht bekommen und inzwischen auch an Mailadressen wie traffic@, die es garnicht gibt und nur wegen des Catch-Alls zu mir gelangen.

Deshalb frei nach Helge Schneider: Ich prangere das an!