Falk eSolutions AG wird von DoubleClick gekauft

Nachdem die Falk eSolutions AG im letzten Herbst noch selbst an die Börse wollte, ist DoubeClick wohl kurz davor den direkten Konkurrenten zu kaufen.

Als ehemaliger Mitarbeiter und ehemaliger Aktionär kann ich mir gut vorstellen, dass der Verkauf auch tatsächlich stattfinden wird. Leid tun mir nur die ehemaligen Kollegen in Moers und in New York, denn DoubleClick wird die Falk wohl schließen. Spätestens wenn die letzten Verträge der Falk-Kunden ausgelaufen sind.

Und in Deutschland ist wieder Platz für einen zweiten/dritten großen Anbieter von AdServer-Technologie. Die Online-Vermarkter in Deutschland werden sich jetzt gut umschauen müssen, um bei den nächsten Veträgen noch so gute Preise wie jetzt zu bekommen.

Nachtrag
Bei Wallstreet-Online wird ebenfalls von den Verkaufsverhandlungen berichtet. Quelle dort ist eine AdHoc-Meldung von AdPepper, die an der Falk eSolutions AG beteiligt sind.

Nachtrag 2
Zwei Tage später ziehen nun auch Golem und heise nach.

Nachtrag 3
Der Kauf selbst wurde nun auch offiziell bestätigt. Danke für den Link, Oliver.

AdSolution verschwindet also, die Kunden müssen Schritt für Schritt auf DoubleClick migrieren.

Wo bleibt der Projektmanager 2.0?

Man sollte es nicht tun. Aber man kann es tun, wenn man keinen Namen nennt. Und wenn die Gefahr, dass derjenige sich wiedererkennt einfach verschwindend gering ist. Zum Beispiel weil man sich sicher ist, dass derjenige ein Blog nicht erkennen würde, wenn er drauf sitzt.

Um wen geht es? Um einen Bewerber hier bei uns. Um die Stelle eines Projektleiters. Die Bewerbung war umfangreich, SAP und Siemens sind jetzt zwar keine Könige der Internetwelt, aber immerhin doch was solides und vertraut mit Strukturen, die wir hier gerne verstärken möchten.

Das Ergebnis war aber katastrophal. Zum ersten Mal bei unseren Vorstellungsgesprächen haben wir vorzeitig abgebrochen, weil es einfach keinen Sinn machte. Warum? Kostproben gefällig?

Wir: Was sind für Sie momentan die spannensten Dinge im Internet?
Er holt aus und erzählt, dass er vor fünf Jahren bei der SAP auf Basis von XML/RPC oder SOAP WebServices miteinander kommunizieren lies.

Wir: Was sind denn so Websites, die sie täglich benutzen?
Er: Also als Suchmaschine benutze ich Yahoo.de. Ich war früher an der Uni im Unix-Bereich und da haben wir Altavista benutzt und dann kam halt Yahoo.de. Dann gibt es da noch Google.de, aber die sind noch etwas neu und auch eher für ein jüngeres Publikum. Die haben so bunte Buchstaben.

Dann erzählte er außerdem noch, dass er PHP ja so toll findet, weil es stetig weiterentwickelt wird und man nach ein bisschen Recherche sogar kostenlose Mailformulare herunterladen und in seine Seite einbauen kann. Wer mehr benötigt, kann dann auch eine kostenlose Portalsoftware wie Typo 3 herunterladen.

Die letzte Chance bekam er dann anschließend: Kennen Sie MashUps? del.icio.us? Flickr?
Er: Nein. Nein. Nein.

Wir: Kennen Sie Blogs?
Er: Das sind doch so News… Ist das nicht ein Wort aus zwei zusammengesetzt? Da gibt es doch noch so eine Abkürzung… So Videos im Internet.
Wir: YouTube?
Er: Nein.
Wir: Vlogs?
Er: Ja, genau.

Nachdem wir ihm dann sagten, dass wir keinen weiteren Sinn mehr in dem Gespräch sehen würden, meinte er noch sehr bezeichnend, dass er es gewohnt ist, dass der Abteilungsleiter zu ihm kommt und ihn dann zu einem Kunden schickt, damit der ihm dann sagt, was er zu tun hat.

Das war also Projektmanager 1.0. Und wo bleibt der zum Web 2.0 passende PM 2.0?

Spiegel-Blogs – unglaublich schlecht

Gut, Spiegel-Online mag Blogs irgendwie nicht besonders, aber ab und zu gibt es dort Artikel zu lesen, die so blogoresk sind, dass ich mich ja immer wieder wundere, warum man beim Spiegel diese nicht einfach unter die Kategorie Online-Tagebuch ablegt.

Denn diese Artikel sind natürlich nicht annähernd so gut wie die der A-Blogger – zugegeben, Spiegel-Online sagt ja auch nicht, dass das Blogbeiträge sind, die sie ab und zu veröffentlichen. Es sind halt kleine Anekdötchen von Leuten wie Du und ich, wie z.B. einem Sanitäter beim Bund. Soweit nichts ungewöhnliches, wurschtelt sich doch unsereins täglich durch zig Blogs mit jeder Menge authentischer Berichte.

Das Problem ist aber, dass man diesen Spiegel-Online Beitrag nicht kommentieren kann – zumindest noch nicht… Also darf da Maximilian Popp einfach so das Erzählte von Justus Linnepe aufschreiben und auf einer der Besucherstärksten Websites in Deutschland platzieren.

Dabei würde es bestimmt eine Menge Kommentare geben, wenn man so Passagen wie diese hier liest: So haben sie mich einfach in die Altenpflegergruppe gesteckt – für drei Jahre bin ich deswegen unter Zivilisten. Bei der Bundeswehr ist die Stimmung einfach besser. Es gibt unter den Soldaten mehr Kameradschaft und kein Rumgezicke. Das liegt daran, dass es feste Hierarchien gibt. Dafür ist das Kompetenzgerangel nicht so groß. Ich finde das sehr angenehm. Auch wenn ich manche Vorschriften unsinnig finde, muss ich sie trotzdem befolgen. So räume ich meinen Spind manchmal zweimal auf, wenn es mein Vorgesetzter so will.

Dabei wollte er doch mit den Vorurteilen der Bundeswehr gegenüber aufräumen: Beim Bund seien alle rechtsradikal, den ganzen Tag werde geschrieen oder salutiert und am Abend gesoffen. Aber das ist Quatsch. Rechte habe ich bisher nur im Fernsehen gesehen, aber nicht in der Kaserne. Gebrüllt wird eigentlich gar nicht, und Alkohol trinke ich so gut wie nie.

Schön, wenn man noch so naiv ist und meint, dass „Rechte“ dies offen zur Schau stellen und das Fernsehen immer die Wahrheit sagt. Aber zum Glück gibt es ja die Befehlsketten, da muss man nicht selbst denken. Hauptsache das Geld stimmt: Dass jetzt der Staat mein Arbeitgeber ist und ich meinem Land diene, interessiert mich nicht. Mir ist wichtig, dass ich einen Job habe, bei dem ich ordentlich verdiene und mich nicht langweile.

Ich bin ja schon länger dafür, sich nicht gegen, sondern für den Wehrdienst aussprechen zu müssen. Ein „Mir ist wichtig, dass ich einen Job habe, bei dem ich ordentlich verdiene und mich nicht langweile“ sollte da nicht reichen.

eBay – Login im Zwischenuniversum

eBay - Zwischenlogin

Nein, ich habe es nicht auf eBay abgesehen, aber das hier verursacht bei mir schon lange Kopfschütteln.

Auf dem Screenshot kann man erkennen, dass eBay mir einerseits einen „Ausloggen“-Link anbietet (oberer roter Bereich), mich auf der anderen Seite aber dazu ermuntert, mich einzuloggen. Also was denn nun? Bin ich eingeloggt, oder nicht?

Mich regt sowas nur auf, weil ich schon während des Studiums bei Data-Becker einmal im Lektorat gearbeitet habe (Das Internet-Dschungelbuch) und auch so einen leichten Hang zum Nitpicking habe… Aber kommt sich der unbedarfte User nicht ziemlich verwirrt vor? Oder hat er sich daran gewöhnt und sagt sich „da habe ich wohl was falsch gemacht“?

Und während ihr bei eBay schonmal dabei seid das zu korrigieren, könntet ihr bitte auch endlich mal den Mechanismus Ich möchte auf diesem Computer eingeloggt bleiben, bis ich mich abmelde implementieren? Die Checkbox gibt es beim Anmelden ja schon seit Jahren, aber obwohl ich das immer brav ankreuze und ich mich bei eBay noch nie ausgeloggt habe, musste ich mich deutlich öfter Einloggen, als ich meine Rechner gewechselt habe. Das nervt!