Genau vier Monate nach meinem Start bei den Ironbloggern Bonn kommt nun mein Abschied.
Der Grund hängt eng mit dem Konzept der Ironblogger zusammen und das funktioniert für mich einfach nicht mehr. Das Ironblogging soll einen ja dazu animieren, jede Woche in sein Blog zu schreiben. Tut man das nicht, gehen 5,- Euro in eine Sammelkasse, die anschliessend bei einem gemeinsames Treffen vertrunken und verspeist werden.
Die Idee dahinter ist die, dass viele Leute ihr Blog vernachlässigen, weil sie sich nicht die Zeit nehmen wollen, oder sonstwie demotiviert sind. Dieser Gedankengang hat auch für mich bisher gut funktioniert. Nun aber bin ich in einer Woche angekommen, in der ich nichts zu bloggen habe, bzw. nichts schreiben möchte, weil ich nichts davon veröffentlichen würde, wenn ich nicht bei den Ironbloggern wäre. Witzigerweise trifft das natürlich auf diesen Blogbeitrag zu, aber so ist das ein ganz guter Abschluss.
Mir geht es jetzt auch nicht um die 5,- Euro die ich zahlen müsste, wenn ich diese Woche auslasse, sondern eher darum, dass ich diese Woche tatsächlich zum ersten Mal überlegt hatte irgendwas zu schreiben, nur um die Serie nicht reissen zu lassen. Das will ich aber nicht und auch für die Zukunft vermeiden.
Deshalb also ein Dankeschön an die Ironblogger und für mich hoffe ich, dass ich trotzdem die grundlegende Motivation nicht verlieren. Wir lesen uns!
Schade — aber verständlich. Das Iron-Blogger-Konzept ist sicher nicht für jeden gleich gut geeignet. Am besten funktioniert es bei denen, die eigentlich immer genug Themen im Kopf haben und „nur“ den Anstoß brauchen, sie auch wirklich aufzuschreiben.
Ich wollte das nicht unkommentiert lassen, ich hatte dir ja schon per Mail geschrieben, dass ich deine Beweggründe nicht wirklich nachvollziehen kann. Du schreibst:
Es ist ja genau Sinn des Ironbloggings, das Blog nicht verwaisen zu lassen. Da muss ich auch Dentaku über mir widersprechen, denn es geht meines Erachtens nicht darum, schon fertig Gedachtes in Textform zu kippen, sondern sich gezielt damit auseinanderzusetzen, etwas zu schreiben. Und zwar vor allem dann, wenn man eben mal keine Themen parat hat. Nur das regelmäßige Veröffentlichen von Beiträgen sorgt letztlich dafür, dass es irgendwann ein Selbstläufer wird, dass einem die Themen zufliegen. Der Druck, der durch die Ironblogger entsteht, ist nichts anderes als ein
sanfterZwang, sich mit Inhalten aktiv auseinanderzusetzen.Selbstverständlich kann Ironblogging nicht für jeden funktionieren. Insofern kann ich deine Entscheidung natürlich akzeptieren, wenn schon nicht inhaltlich verstehen. Ich hoffe sehr, dass du dich früher oder später noch einmal umentscheidest. Das würde mich jedenfalls sehr freuen.
Da haben wir halt unterschiedliche Auffassungen davon, wofür Ironblogging gedacht ist. Ich habe es so verstanden – und auch nur daraus meine Motivation gezogen mitzumachen -, dass ich unter Druck gesetzt werde, die Sachen, die als Idee in meinem Kopf herumschwirren, auch wirklich im Blog niederzuschreiben.
Nicht aber, überhaupt erst irgendwelche Dinge auszudenken, die ich niederschreiben möchte. Mein Blog wird nun seit mehr als zehn Jahren nur dann befüllt, wenn ich etwas zu sagen habe und daran möchte ich nichts ändern. Und in dieser Woche war es halt so, dass ich nichts schreiben wollte, weil ich nichts zu Schreiben hatte. Und das war dann Anlass für mich, von der Ironblogger-Idee zu verabschieden, da sie für mich in diesem Moment nicht mehr funktioniert.
Ja, schade, aber auch so werde ich deinen Blog weiter verfolgen. Ich finde ja eher, dass man ruhig ein paar Mal mit guten Gewissen nicht bloggen und dafür eben zahlen kann. Ich musste selbst schon 30€ zahlen. Das tat kurz weh, aber man wirft das Geld ja nicht weg sondern in eine gemeinsame Kasse, die Anlass gibt gemeinsam das Nichtschreiben zu feiern. Insofern, auf Wiederlesen!