Das ging wirklich flott: am Donnerstag war ich in Frankfurt beim amerikanischen Generalkonsulat und nur zwei Tage später kam der Reisepass mit dem US-Visum schon wieder zurück. Es gilt nun bis Ende August 2018, was jedoch nicht heißt, dass man automatisch auch Einreisen darf.
Im Gegensatz zum normalen Touristenvisum darf man aber auch mal länger als drei Monate in den USA verweilen – wenn es einem bei der Einreise erlaubt wird.
Einige Wochen vor dem Termin in Frankfurt bezahlte ich erst einmal knapp 10,- Euro, um mir online eine Uhrzeit auszusuchen, zu der ich im Konsulat auftauchen wollte. Ich wählte 9:45 Uhr, damit die Anreise nicht all zu stressig ist.
Gleich am Eingang bekam ich die Nummer U424 zugewiesen und durfte nach einer Sicherheitsschleuse dann in ein anderes Gebäude, wo sich der Warteraum befindet. 299 Leute passen maximal in diesen Raum, der an zwei Seiten mit Schaltern versehen ist, hinter dem die Mitarbeiter des Konsulats ihre Arbeit verrichten.
Also erst einmal Platz genommen und gebannt auf die Anzeigetafel geschaut, die angibt, welche Nummer sich zu welchem Fenster begeben soll. Dabei war zuerst kein System zu erkennen, da es verschieden „hohe“ Nummern mit U gab und dazu noch welche mit W und S am Anfang kamen.
So hatte ich auch erst noch die Hoffnung, dass meine Nummer pünktlich um 9:45 Uhr aufgerufen würde – immerhin hatte ich ja einen Termin! Da ich mein Handy an der Sicherheitsschleuse abgeben musste, war ich ohne Uhr und sah erst um 10:05 Uhr die Uhr im Warteraum. Da saß ich schon eine halbe Stunde und rätselte ob des Systems mit den Nummern.
Um 11:35 Uhr (!!!) war es dann soweit und meine Nummer wurde angezeigt. An dem mir zugeteilten Fenster stand aber noch ein älteres russisches Ehepaar, welches sich mit dem Gerät zur Abnahme der Fingerabdrücke schwer tat. Die Dame auf der anderen Seite der Scheibe verzweifelte immer mehr und ich sah meine Chancen auf ein Visum schon in weite Ferne gerückt. Da half es auch nichts, dass die Russen ihr noch eine Tafel Schokolade da lassen wollten – ganz im Gegenteil!
Glücklicherweise konnte ich die Prozedur aber ohne Probleme hinter mich bringen und wurde kurze Zeit später wieder auf die Bank geschickt. Denn jeder musste erst einmal die Unterlagen abgeben, die nur grob auf Formalitäten hin gecheckt wurden, bevor dann an einem anderen Schalter mit einem anderen Mitarbeiter ein kleines Gespräch geführt wurde.
Diesmal waren es aber nur knapp 10 Minuten, die ich warten musste und das Gespräch selbst war auch sehr nett – alles auf Deutsch und dabei hatte ich mich schon so sehr darauf gefreut, mein Englisch auszuprobieren.
Auf jeden Fall habe ich jetzt mein Visum und frage mich nur, warum ich mich vorher so bemüht habe, noch ein gutes Passfoto machen zu lassen, wo die es im Konsulat doch einfach nur abfotografieren und mit einer üblen Qualität auf das Visum pappen…