Die 30-Tage Challenges von Matt Cutts verfolge ich nun schon seit geraumer Zeit und bislang habe ich das für mich selbst nicht wirklich in Betracht gezogen. Aber seit einigen Monaten denke ich über eine kurze Aussage nach, die ich mal irgendwo gelesen habe. Das ist schon so lange her, dass ich den genauen Wortlaut gar nicht mehr kenne. Es geht aber darum, wie sehr man Zeit mit dem Konsum von Medien verbringt statt etwas kreatives zu tun.
Und irgendwann gestern Abend zwischen auf der Couch liegen und dem ins Bett gehen, fiel mir das wieder ein und ich dachte mir so, dass ich doch einfach mal 30 Tage lang versuchen könnte, keine Filme oder TV-Serien zu schauen. Umso besser, dass heute der 1. August ist und sich der Zeitraum dadurch viel einfacher planen lässt – auch wenn es dadurch eigentlich zu einer 31-Tage Challenge wird.
Warum die Einschränkung auf TV-Serien und Filme und nicht gleich den TV-Konsum gänzlich einstellen? Das liegt einfach daran, dass ich schon lange kein TV mehr schaue. Der Fernseher ist ein Ausgabegerät für diverse angeschlossene Geräte, aber ganz klassisch fernsehen habe ich irgendwann während des Studiums eingestellt – und das ist jetzt auch schon mehr als 12 Jahre her. Aber ich liebe TV-Serien und Spielfilme. Die schaue ich mir aber dann an, wann ich das möchte, unabhängig von irgendwelchen Sendeplänen.
Erlaubt sein wird es für mich in der Zwischenzeit also Sport im Fernsehen zu schauen. Das ist das einzige, wo ich auf eine Liveübertragung bestehe. Der August ist in dieser Hinsicht aber auch recht spärlich bestückt. Das nächste Formel-1-Rennen findet erst Ende August statt und die Bundesliga ist auch noch nicht wieder so richtig gestartet.
Wie sehr wird diese Challenge aber nun tatsächlich einschränken, oder besser gesagt: befreien? Nun, sagen wir mal so: ich habe in den letzten 14 Tagen 3 Staffeln Veronica Mars nachgeholt. Das waren 64 Folgen zu je etwa 40 Minuten. Das heißt, dass meine Wochenenden und Feierabende ziemlich davon dominiert waren. Und was sich in dieser Zeit alles an neuen Folgen angesammelt hat, würde mich für viele weitere Stunden beschäftigen. Von den noch nicht gesehenen Filmen mal ganz zu schweigen.
Ich werde jetzt statt dessen bestimmt nicht plötzlich tausend Baumhäuser bauen, oder sonstwie aktiv werden, aber meine Freizeit nicht mehr so einseitig bestreiten. Vor ein paar Wochen habe ich seit langer Zeit mal wieder meinen Kindle rausgekramt und ein paar Kurzgeschichten und zwei Bücher gelesen. Auch das ist natürlich eine Art Medienkonsum und die Zeit „im Internet“ kann ich eh nicht beziffern, genauso wenig wie ich beziffern könnte, wie viele Atemzüge ich an einem Tag mache. Wenn ich aber ein Buch lese, kann ich nebenher nicht noch mal bei Twitter reinschauen, oder was im Internet nachschlagen, weil mich eine Szene in dem Film gerade daran erinnert.
Es ist nun einmal so viel einfacher ein paar Stunden auf der Couch zu verbringen und Serien zu verschlingen als dies mit einem Buch zu tun. Das ist alleine schondem Umstand geschuldet, dass man zum Lesen nicht alle Liegepositionen einnehmen kann und es (mir) dann doch irgendwann zu langweilig und ungemütlich wird. Das heißt nicht, dass ich nicht auch ein ganzen Wochenende mit einen Buch verbringen kann, aber ich mache zwischendurch viel mehr andere Sachen – und zwar bewusst, statt unbewusst nebenher bei einer Serie.
Ob ich damit mein latent ungutes Gefühl wegen dieser vergeudeten, konsumierenden Zeit loswerden werde? Wahrscheinlich nicht, da sich mein Medienkonsum nicht gänzlich auf Null herunterfahren wird, aber auf die allabendlichen Serien zu verzichten wird bestimmt eine Umstellung sein. Und auf die Auswirkungen dieser Umstellungen bin ich sehr gespannt!
Und auch wenn es angesichts meiner Challenge fast ein bisschen paradox ist, hier ein TED-Video von Matt zu seinen Challenges.
Gute Idde, ich bin dabei!! ;)
Im Sommer, wenn das Wetter so schön ist gibt es sowieso besseres als vor der Kiste zu hocken/liegen. :)
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