Die Idee ist nicht ganz uneigennützig, wie ich gleich zu Beginn mal anmerken muss. Für Projekte wir Blogscout, Blogger.de, oder NoseRub würde ich mich für ein Stipendium bewerben.
Warum? Obige Projekte, aber auch Sachen wie Rivva.de und Serendipity werden von Privatpersonen oder Freelancern in freier Zeit entwickelt und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Über den Nutzen solcher Projekte kann sicherlich diskutiert werden, aber zu einem gewissen Teil bereichern sie das Netz und bietet damit Anknüpfungspunkte für andere.
Die Arbeit an solchen Projekten wird nicht bezahlt und trotzdem macht es niemand umsonst: Kontakte werden geknüpft und Know-How in spezifischen Gebieten vertieft. Wenn nun aber Geld und/oder Zeit knapp werden, wird das Engagement für diese unentgeltlichen Projekte meistens zuerst auf Eis gelegt.
Ein Stipendium könnte dabei helfen, dieses Engagement längerfristig sicherzustellen und somit für das Netz als solches wertvolle Ressourcen zur Verfügung stellen.
Folgende unsortierte Gedanken gehen mir dabei durch den Kopf:
- Laufzeit eines Stipendiums sollte 12 Monate nicht überschreiten, weitere Bewerbungen sollten aber immer möglich sein.
- Stipendien fördern Personen, keine Projekte.
- Nicht nur Entwickler sollten Stipendium bekommen, sondern eher der Einfluß auf das Netz berücksichtigt werden.
- Deutsche und in Deutschland lebende Personen sollten Zielgruppe sein um die kulturellen und gesellschaftlichen Eigenheiten berücksichtigen zu können.
- Bei Bewerbung um Stipendium sollten drei Empfehlungsschreiben aus dem Netzumfeld beigelegt werden, sowie ein Plan, was der zu Fördernde in den nächsten 12 Monaten machen möchte.
- Neben einer monatlichen Summe sollte ein Stipendiat außergewöhnliche Kosten geltend machen können. Dadurch soll die Teilnahme an Veranstaltungen im weiter entfernten Ausland ermöglicht/erleichtert werden.
- Der Stipendiat verpflichtet sich, auf einer öffentlichen Plattform der Stipendiums-Stiftung mindestens einmal alle drei Monate zu „bloggen“.
Wie im letzten Punkt angedeutet, müsste dazu eine Stiftung gegründet werden, dessen Gremium übe die Stipendien entscheidet. Wie hoch die Einlage der Stiftung sein müsste hängt natürlich davon ab, wie viele Stipendien man pro Jahr vergeben möchte und wie hoch das Stipendium sein sollte.
Kennt ihr noch andere Projekte und dahinter stehende Personen, die ihr als Förderungswürdig erachten würdet?
Super Idee. In den USA ist das ja weit verbreiteter als hier und dort wächst gerade die Idee stiftungsfinanzierten Journalismus. Alles in Allem Großartig – Das Allgemeinwohl. Jeder denkt an Starups. Aber das Allegemeinwohl ist viel wichtiger.
Kennst Du Beispiele aus den USA? Ich könnte mir auch vorstellen, Podcasts mit einem Stipendium zu versehen, oder auch einzelne Blogs – wobei ich da jetzt hoffentlich kein Fass aufgemacht habe und sich jeder „SEO-Yannick“ gleich bewerben will…
Pro Publica ist Stiftungsfinanziert:
http://anmutunddemut.de/node/6181
Spot.us hat die News Challange der Knight Foundation gewonnen:
http://anmutunddemut.de/node/6041
Von der Knight Foundation gibt es außerdem Scholarships für Entwickler:
http://www.medill.northwestern.edu/admissions/page.aspx?id=58645
Alles wie gesagt journalistische Projekte.
Eigentlich ist das aber das Fachgebiet von Johannes von Kopfzeiler.org. Der ist nur leider gerade in Urlaub. Sobald er wieder hier ist, frage ich ihn aber auch nochmal.
So oder so: Ich bin dabei.
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Gute Idee. Und woher kommt das Geld der Stiftung? Glaubt ja nicht, dass Bill Gates das irgendwie jucken würde :D
Nicht ganz uneigennützig wollt ich mal darauf hinweisen: http://hugelgupf.gfx-dose.de/2008/09/27/brainstorming/