Die kleinen Dinge

Morgen nachmittag geht es nun also wieder zurück nach Deutschland. Der Abschied ist mit einer Menge Wehmut verbunden. Zu sehr habe ich die letzten Tage hier genossen. Meine Vorliebe für New York kann man ja schon am Namen des Blogs hier ablesen, aber ich muss schnellstmöglich mal wieder nach New York um die Rangfolge zu checken.

So langsam glaube ich ja fast, dass es mir überall besser gefällt als da, wo ich gerade wohne, aber so ganz stimmt das auch nicht: Köln finde ich immer noch „schlimmer“ als Bonn :-)

Die netten Menschen hier hatte ich ja bereits erwähnt und es ist tatsächlich so: andauernd ergibt sich ein kleines Schwätzchen. Die Fahrer der Cable Cars sind sowieso eher Entertainer als schnöde Angestellte im ÖPNV.

Darüber hinaus ist natürlich die Meerlage toll. Man hat die freie Wahl zwischen einem ausgebauten Hafen mit kleiner Promenade und viel Entertainment, oder den kleinen Sandstrand mit Blick auf die Golden Gate Bridge. Nicht umsonst tummeln sich die Jogger entlang dieser natürlichen Promenade – dabei ist das Areal aber groß genug, „tummeln“ bedeutet hier nicht überfüllt.

Andere Sachen, die mir hier aufgefallen sind, haben eher mit der überraschenden Einfachheit der Amerikaner zu tun, die ja gerne als die Anführer der Welt angesehen werden. So werden z.B. die Spuren auf der Golden Gate Bridge manuell „verschoben“. Je nach Verkehr und Uhrzeit gibt es nicht drei Spuren in jeder Richtung, sondern auch mal ein vier-zwei. Dazu fährt dann ein spezielle Wagen mit Fahrer und zwei Arbeitern im schnelleren Schritttempo über die Brücke. Während auf der einen Seite des Wagens die Plastikstangen aus der Fahrbahn gezogen werden, steckt der Kollege sie auf der gegenüberliegenden Seite wieder ein. Und schon ist am Ende die Trennung der Fahrbahn verändert worden.

Ein anderes Beispiel ist dann wohl auch der Grund, warum die Busse in San Francisco schon einmal länger auf sich warten lassen. Die meisten von ihnen sind nämlich elektrisch betrieben und mit zwei Fangarmen am Ende des Busses versehen, die die Stromabnehmer beherbergen. Jeweils ein Fangarm verbindet den Motor im Bus also mit den zwei Leitungen der Stromkabels über der Fahrbahn. Da es für Kabel aber keine Weichen gibt, wird man ab und zu Zeuge davon, wie der Busfahrer den Bus anhält, hinter den Wagen geht und dort dann die zwei Fangarme neu positioniert, um z.B. eine andere Strecke zu fahren.
Und manchmal lösen sich die Stromabnehmer auch selbständig aus der Führung. Zum Beispiel wenn die Stromleitungen an einer Stelle nicht stramm genug sind, oder der Bus zu schnell durch so eine kritische Stelle fährt. Dann hält der Bus natürlich unweigerlich an und der Busfahrer muss die Fangarme wieder richtig positionieren.

Von den komplett manuell arbeitenden Cable Cars mal ganz abgesehen. Andere Sachen im ÖPNV werden dann aber wiederum ganz pragmatisch gelöst: Busse haben vorne häufig einen Fahrradträger montiert. Einfach, aber effektiv.

Sehr schön war auch eine Radiosendung, die ich bei meiner Fahrt von Sebastopol nach San Francisco gehört habe: es ging um Recycling und eine Dame des zuständigen Amtes erzählte ganz stolz, wie das mit dem Pfand auf Dosen und Flaschen funktioniert…

Apropos Umwelt: man glaubt es nicht, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, aber die Geländewagen von Porsche und BMW sehen im hiesigen Straßenbild richtig klein aus. Und wenn mal ein 5er BWM, oder ein A6 von Audi durch die Straßen fährt, hat man schon ein wenig Mitleid mit den Fahrern. Das sind einfach winzige Autos!

Eine Gallone Benzin kostet übrigens momentan um die 3,36 Dollar. Bei 3,8 Litern pro Gallone macht das 0,88 Dollar pro Liter.

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