Die Aktion ist nicht einzigartig, aber da nun ein paar der (ob vermeintlich oder nicht, spielt jetzt keine Rolle) bekannteren Blogger von Opel ein wenig gesponsert werden, ist für einige wohl das Fass übergelaufen.
Der Großteil der Diskussion läuft bei Poodlepop ab und mehr noch als mit dem Beitrag selbst hat er im Kommentar dazu etwas gesagt, was, meiner Meinung nach, seine Bedenken auf den Punkt bringt:
…In kurzer Zeit werden Sie genau da sein, wo sich weite Teile der Presse heute schon bewegen: eine warme Mahlzeit hier, ein Puffbesuch dort, schon läuft die Hofberichterstattung, natürlich immer auch ein bisschen kritisch, der Authentizität wegen und so. Nützliche Idioten zum Schnäppchenpreis, die eilfertig das erledigen, wofür die Werbewirtschaft Unsummen verbrät, bei nachlassendem Erfolg. Morgen können Sie über Schokoriegel oder Wegwerfwindeln berichten, übermorgen meldet sich vielleicht die FDP oder die Kassenärztliche Vereinigung. Sie basteln sich einfach entsprechende 80×15-Sticker für jede Serie, und zur Auflockerung echauffieren Sie sich über alle Jamba-Jubler der Welt. Von denen Sie sich freilich nur insofern unterscheiden, dass Sie noch eine Spur schleimiger sind…
Blogger als bereitwilliges Werbe-Werkzeug der Industrie? Sozusagen neben Fullsize und Pop-Up nun das neue Werbemittel „Blogger“? Selbst wenn es soweit kommen sollte, sehe ich damit noch lange kein Problem. Schon heute kann man „echte“ Blogs doch von solchen, die nur zu Werbezwecken angelegt wurden, ganz einfach voneinander unterscheiden. Ganz abgesehen davon, dass Blogs ja nicht nur aus Themen rund um irgendwelche Produkte bestehen und schon so manche Produktverrisse dazu geführt haben, dass den Autoren Abmahnungen angedroht wurden. Das ist für die Werbeindustrie also wirklich kein Selbstläufer.
Was ich dann auch überhaupt nicht verstehe, sind solche Reaktionen wir von Curious Creatures. Der schließt nun sein Blog, „infolge der Nummer von Opel„. Das ist wirklich das Aberwitzigste, was ich in letzter Zeit gehört habe. Als wenn mein Blog, das was ich schreibe, was ich ausdrücke auch nur irgendwie anders würde, wenn die weitläufige Nachbarschaft sich an Werbeaktionen beteiligt. Nachtrag: Marcc rudert zurück.
(Der oben erwähnte PoodlePop-Blog ist inzwischen auch irgendwie nicht mehr zu erreichen. Mal abwarten, was sich da entwickelt.)
Marcc von http://www.curious-creatures.de/ hat es sich irgendwie anders überlegt.
Danke für den Hinweis. Vielleicht geht es jetzt auch mal wieder um die vielbeschworenen Inhalte. Da konnte ich bei ix oder Don bisher noch nichts (dagegen) sagen. Den Rest der vier lese ich garnicht…
Für mich gab es halt den Konflikt, dass ich es nicht so schön finde das die Firma sich gemachte Nest – mit allen Vorteilen – gesetzt hat, andererseits mir die beteiligte Bloggerin ganz sympathisch ist und mich ansonsten mit ihr auch ganz gut verstanden hatte. Zudem gab es am Anfang noch einen gestörten Kommunikationsfluss. So, und nun? Gefangen in vielleicht naiven linken Idealvorstellungen, und einer gewissen Verbissenheit kommt man da nicht mehr ohne weiteres raus und schließt kurz.
Naja, die Frage ist wohl, was gibt man und was nimmt man.
Als Du diese O2 Geschichte verlinkt hast habe ich immer, wenn sich meine IP-Andresse änderte, darauf geklickt. Hey, das ist Olbertz, dachte ich, und er macht immer alles sehr transparent und ist auch noch ungemein fair.
Ich habe keine Probleme mit der Kommerzialisierung. Dies ermöglicht mir schließlich meine Existenz. Ich habe aber etwas gegen die perfidesete Form der Korruption und dann noch alles irgendwie auf meine Kosten. Die Opel und die Coca-Cola-Blogger zeigen, wie es nicht sein sollte, denke ich (über die Argumente dagegen grüble ich immer noch :-)))
@mz: Danke für die Unterstützung :-)
Auf Deine Argumente bin ich mal gespannt. Mit den „Coca-Cola-Blogger“ meinst Du die WG in Berlin?