Selbstgehostete Google Reader Alternative: Fever

Fever - selbstgehostete Google Reader Alternative

Ich benutze Fever nun schon seit gut 3 Jahren (am 13. Februar 2010 habe ich die Lizenz gekauft) auf meinem Server. Die 30 $ sind sehr gut angelegt. Der Grund für den Umstieg war damals schon, dass ich lieber selbst im Griff haben wollte, wie ich Feeds lese und verwalte.

Seitdem gehört Fever (was vom selben Entwickler wie Mint entwickelt wurde) neben Mail zu den meistgenutzten Diensten bei mir. Obwohl Fever mit einer Weboberfläche daher kommt, die auch auf iPhone und iPad ordentlich funktioniert, habe ich mir für das Lesen der Feeds auf dem iPhone die App Reeder zugelegt. Die funktioniert nämlich auch mit Fever. Leider ist die iPad-Variante von Reeder nicht in der Lage auf Fever-Installationen zuzugreifen.

Fever wird den Google Reader nicht für jedermann ersetzen können, da die Anforderungen an Betrieb und Installation schon etwas größer sind, als der Laienuser in der Regel bewältigen kann. Schwieriger als WordPress zu installieren ist es nicht und auch die Serveranforderungen sind relativ gering: Unix-like Server (kein Windows/IIS) mit Apache, PHP 4.2.3+ (vorzugsweise mit mbstring, GD und PNG support), sowie MySQL 3.23+.

Fever hat eine eigene API und aktualisiert sich automatisch und wird auch noch immer weiter entwickelt. Wobei sich die Updates bisher auf Bugfixes beschränkt haben. Das Produkt Fever ist in den letzten drei Jahren gleich geblieben – was ich durchaus begrüße.

Als Besonderheit bietet Fever etwas mit dem Namen Sparks und Kindling an. Man kann damit Feeds, die man nicht so wichtig findet als etwas Kategorisieren, die die wichtigen Feeds priorisiert. Das geschieht dadurch, dass Fever analysiert auf welche Seiten alle Feedeinträge verlinken. Ich selbst benutze dieses Feature nicht aktiv, obwohl es eigentlich eines der Hauptfeatures ist. Daher hat Fever nämlich auch den Namen bekommen.

Ich benutze Fever rein als Feedreader und bin damit sein 3 Jahren so zufrieden, dass ich mich in dieser Zeit nicht einmal nach einer Alternative umgesehen habe. Einen Import via OPML beherrscht es natürlich auch. Somit kann ein Umstieg von Google Reader relativ schnell erfolgen.

Nachtrag (via Jens): Der Entwickler von Fever hat Hinweise zum Umstieg gebloggt.

20 Gedanken zu „Selbstgehostete Google Reader Alternative: Fever

  1. Danke. War vor Monaten schon mal über Fever gestolpert, hatte das dann aber aus Bequemlichkeit (es gibt ja Google…) nicht weiterverfolgt. Könnte sich jetzt ändern.

    • Wenn Du noch Detailfragen hast, immer her damit. Ich habe den Google Reader nie so sehr benutzt, es kann also sein, dass Fever ein paar Dir wichtige Features nicht hat.

      Für mich war der Beweggrund, auf verschiedenen Clients den selben Stand zu haben. Dass von mir damals auf zwei Rechnern eingesetzte NetNewsWire hatte die Synchronisierung über einen eigenen FTP-Server eingestellt und auf Google Reader umgesattelt. Daraufhin hatte ich mich nach Alternativen umgesehen.

  2. Danke für den Tipp. Werde ich mir mal anschauen. Ärgerlich mit der iPad-Reeder-Version aber die wird ja eh stiefmütterlich behandelt.

      • Ich hab ja auch das Mini, aber das tu ich mir trotzdem nicht an ;) Mal abwarten bzw. mal testen. Vielleicht kann man das auch in der Weboberfläche lesen.

      • Mit der Weboberfläche geht das ganz gut, ist aber nicht so komfortabel wie mit einer richtigen App. Dafür ist die Oberfläche von Fever trotz der Schlichtheit zu verspielt.

  3. Hallo!

    Vielen Dank für den Tip und das Angbot Detailfragen stellen zu dürfen! ;-)

    Ich nutze den Google Reader ausschließlich als zusammenfassende Quelle. Gelesen wird auf dem iPad mit FeeddlerPro.

    Für mich wäre bei einem Umstieg wichtig, dass
    – die als gestarred oder gelesen markierten Artikel ebenfalls irgendwie markiert importiert werden.
    – die abbonierten Feeds aus Google Reader importiert werden können.

    Gibt es schon eine (kostenpflichtige) iPad-App die mit Fever kann?

    • Der Import sieht wohl einfach nur so aus, dass man eine OPML-Datei angeben kann. Welche Artikel Du gelesen/markiert hast, wird dabei wohl nicht übertragen, da ja nicht die einzelnen Artikel exportiert werden.

      In Fever selbst kann man einzelne Artikel zwar auch „starren“, aber das nur als Information zu Bedienung.

      Da der Google Reader OPML exportieren kann, kriegt man somit auf jeden Fall schon mal seine ganzen Feeds aus dem Google Reader raus.

      Reeder für das iPhone kann mit Fever arbeiten, die Version für das iPad vom selben Entwickler aber leider nicht. Vielleicht ist die Aufgabe von Google Reader für die Entwickler von Reeder jetzt der Anlass endlich auch die Fever-Unterstützung für das iPad nachzuliefern.

      Ansonsten gab es mal eine andere iOS-App, deren Name ich aber schon wieder vergessen habe („Ashes“ evtl.). Die war leider ziemlich instabil und wurde auch nicht weiter entwickelt.

  4. Ich habe den Google Reader nicht nur als Feedreader genutzt, sondern auch als Lesezeichen-Verwaltung, indem ich die einzelnen Einträge mit Tags versehen habe, um sie dann dort gesammelt zu haben (und gerade merke ich, dass diese Sammlung im Google Takeout nicht dabei ist. Na ganz toll…). Geht sowas auch in Fever?
    Und gibt es neben der Teaser-Ansicht eine Vollansicht, in der alle Artikel komplett untereinander zu sehen sind und man nur scrollen braucht? Da brauche ich dann auch die Möglichkeit, einzelne Artikel manuell als ungelesen zu markieren.

    • In Fever kann man Beiträge nur markieren, die werden dann in einer eigenen Gruppe „saved“ aufgehoben. Zudem gibt es eine Anbindung an diverse Dienste wie delicious, die man aber auch selbst editieren kann. Ein Taggen einzelner Feeds ist aber nicht möglich.

      Man kann in den Einstellungen zwischen der Darstellung als Teaser und Vollansicht wechseln, ansonsten öffnet sich ein Artikel nach einem Klick auf den Teaser. Beim Durchscrollen kann man einstellen, dass Beiträge automatisch als gelesen markiert werden. Ein „als ungelesen markieren“ gibt es so nicht. Über einen Tastaturshortcut kannst Du nur den zuletzt als gelesen markierten Beitrag rückgängig machen.

  5. „…da die Anforderungen an Betrieb und Installation schon etwas größer sind, als der Laienuser in der Regel bewältigen kann“

    Ok. Ich bin raus! ;-)

  6. Ich habe den Spaß an RSS durch die Google-Diskussion gerade erst wiederentdeckt. Fever läuft bei mir seit gestern und macht nen guten Eindruck. Die etwa 25 Euro ist mir die Datenhoheit wert. :-)
    Die passende App für Android-Phones heißt „Meltdown“.

  7. Was ich momentan sehr merkwürdig finde:

    Ich habe gestern meine Abonnements in Google-Reader als alle gelesen markiert, ebenso in Fever. In beiden sind exakt die gleichen Feeds enthalten. Während ich jetzt bei Google Reader 180 ungelesene Nachrichten habe, sind es bei Fever nur 140.

    So zeigt Google Reader bei der FAZ 40 ungelesen Nachrichten an, Fever jedoch nur 20. Bei vielen anderen Sachen ist es aber die gleiche Anzahl.

    Das ist mir etwas schleierhaft und stört mich.

  8. Pingback: Getestet: Feedreader-Alternative Fever | 1ppm

  9. Unter Fever/Preferences/Sharing sind z.B. email und Twitter zum Sharing eingetragen. Ich möchte auch Facebook hinzu fügen. Was muss ich dort eintragen? Weis das wer?

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