Fernsehgeschichte

Wie hat es das Fernsehen eigentlich geschafft, so eine Stellung in der Gesellschaft einzunehmen? Statussymbol? Die Inhalte? Gesellschaftliches Erlebnis?

Ich kann mich zwar noch an die Zeit erinnern, als Fernsehgeräte keine Fernbedienungen hatten und es auch nur drei Programme gab. Aber selbst dann war es eigentlich schon ziemlich normal, dass abends erst um 20:00 Uhr die Tagesschau geguckt wurde und danach halt das, was dann noch so kam.

Wie war das aber noch vor der Zeit? Wie fing das alles an? Ist der Fernseher einfach eine Fortsetzung des Radios? Bzw. eine bessere Version der selben Art von Unterhaltung? Und deshalb geschah die Umstellung auch eher schleichend?

Ich stelle mir halt manchmal vor, wie die Welt wohl aussehen würde, wenn das Fernsehen nicht in der Form „erfunden“ worden wäre. Was würden die Leute dann machen, statt in die Röhre (auch so ein alter Begriff) zu gucken? Und wie würden sie sich informieren? Hätte sich das Internet anders entwickelt? YouTube und Videos im Netz sind ja auch erst recht jung und dominieren das Netz ja inzwischen doch ziemlich.

Sind Menschen einfach so fasziniert von Bewegtbildern, dass kein Weg an der Erfindung des Fernsehens vorbei ging? Was bedeutet das dann aber für die Zukunft? Werden Filme, Serien, Vlogs, etc. weiterhin Innovationstreiber sein, um die herum sich alles andere entwickelt?

Ich habe leider keine Antworten auf die Fragen, fände es aber spannend, Geschichten zu lesen, die in einer Welt ohne Fernsehen spielen.

The OA – Netflix

Die ersten vier Folgen von Netflix‘ neuer Serie hatte ich vor ein paar Tagen bereits gesehen, durch die Fahrt nach Deutschland und der dadurch verbundenen etwas anders gestalteten Abendbeschäftigung, kam ich erst gestern dazu, die Serie abzuschließen.

Endlich konnte ich jetzt also die Kritiken lesen, auf die ich in der Zwischenzeit gestoßen war und die eigentlich nicht so begeistert klangen – wenn ich von der Überschrift und ein paar Tweets ausgehe. Nachdem ich die nun gelesen habe, bin ich eigentlich ganz froh, zwar sehr gerne und viel Serien und Filme zu konsumieren, aber wohl nicht wirklich Ahnung davon habe. Ich habe mich von der Serie sehr gut unterhalten gefühlt, mochte die Schauspieler und die Erzählweise und konnte auch nichts Vorhersehbares finden – und das ist auf jeden Fall ein positiver Punkt.

Das Ende verursacht zwar tatsächlich leichtes Stirnrunzeln und weil nicht all zu viel erklärt wird, müsste man sich noch mal Teile des Anfangs anschauen – aber so sehr bin ich nun auch nicht in diese Serie „investiert“. Das finde ich auch nicht weiter schlimm. Auch bei Westworld, Game Of Thrones oder House Of Cards kommt es mir in erster Linie auf gut gemachte Unterhaltung an. Neugierde ist für mich ein starker Motivator: bin ich neugierig darauf, wie die Geschichte weiter- und ausgeht? Oder nicht? Und The OA (bei Netflix) hat mich auf jeden Fall sehr neugierig gemacht und – fast noch wichtiger – auch gehalten.

Hier nun noch der Trailer:

5 Jahre alte Bugs

Gestern bin ich auf diesen Bug im Firefox gestoßen. Es geht dabei darum, wie der Firefox mit Benutzeraktionen umgeht, wenn der Dialog zum Zugriff auf den Standort des Benutzers angezeigt wird.

Der Fehler wurde am 31. Juli 2011 gemeldet und nachdem ich mir die ersten paar Seiten des Feedbacks der Mozilla-Entwickler durchgelesen hatte, dachte ich mir, dass der Fehler wohl nicht korrigiert wurde, weil er in den Augen der Entwickler kein Fehler ist.
Beim Scrollen ans Ende der Seite dann aber die Überraschung: am 23. November 2016 wurde mitgeteilt, dass der Fehler in Firefox 53 (aktuell ist Firefox 50) behoben wird.

Ich bin wirklich überrascht, denn in der heutigen Zeit hätte ich dieses Feature – und damit die Behebung des Bugs – als weitaus wichtiger eingeschätzt, als dass man ihn eben mal fünf Jahre liegen lässt.

Wenn im Wald ein Baum fällt…

Ich weiß nicht, ob ich ein schlechter Mensch bin, weil mich der gestrige Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin ziemlich kalt lässt. Ich schreibe extra Vorfall, weil ich mir nicht sicher bin, was denn der große Unterschied für die Betroffenen ist, ob es nun ein Unfall war, oder ein Anschlag auf das Leben der Menschen. Geht es einem besser, wenn man weiß, dass man ein Familienmitglied durch einen Unfall verloren hat, oder durch einen Mord? Kann man sich in einem Fall besser damit abfinden?

Ich kenne keine der Menschen dort und deshalb fällt es mir schwer, das kollektive Entsetzen zu teilen. Ja, jeden Tag können schlimme Dinge passieren. Vielleicht sind sich die Leute dessen nicht bewusst und wahr ist nur, was im Fernsehen gezeigt wird. Die hudnerten toten Radfahrer pro Jahr werden halt nicht dementsprechend in die Öffentlichkeit gezerrt. Oder Herzinfarktopfer, oder, oder, oder.

Es kommt mir so vor, als ob dieser Vorfall als Happening begangen wird. Als ob die Diskussion und Berichterstattung irgendwas ändern würden. Außer es vielleicht attraktiver zu machen, solche Taten zu begehen. Immerhin wird ja tatsächlich etwas erreicht. Denn es ist ja wohl klar, dass der/die Täter nicht die eigentlichen Opfer im Hinterkopf hatten, sondern eben diese anschließende Show.

Also: wenn ein LKW in einen Weihnachtsmarkt fährt, weil eine Bremse defekt war, und dabei sterben genauso viele Leute wie gestern in Berlin und es werden ebensoviele verletzt. Ist es dann wirklich nicht so schlimm? Muss man dann weniger Angst haben?

Woher kommt dieses Entsetzen und diese Angst? Ich halte mich für einen empathischen Menschen und würde mit den Verletzten und den Familienmitgliedern der Toten mitfühlen – wenn ich sie kennen würde. Ich kann aber kein Mitgefühl für Personen entwickeln, die Angst und Entsetzen vor irgendeinem diffusen Gefühl der Unsicherheit haben. Ich verstehe nicht und kann nicht nachvollziehen, warum die Welt (zumindest aus deutscher Sicht) seit gestern Abend schlimmer sein soll, als noch am Abend vorher.