Die sueddeutsche schreibt über Raubkopien im Internet und geht auch auf Mac-User ein:
Aber gibt es nicht auch positive Entwicklungen – Anzeichen dafür, dass die Konsumenten freiwillig für ein gutes Musikangebot bezahlen? Die ständigen Erfolgsmeldungen aus dem Hause Apple suggerieren dies: Der neu eröffnete Internet Music Store, derzeit nur für Mac-User in den USA zugänglich, läuft bestens: Mehr als drei Millionen Songs haben die User schon gekauft. Endlich eine legale Möglichkeit, Musik aus dem Netz zu laden, unkompliziert zu bezahlen, zu brennen oder auf tragbaren Geräten anzuhören. Endlich alle großen Labels dabei, endlich auch Künstler wie Eminem oder Bob Dylan begeistert, endlich kein Grund mehr, sich überhaupt etwas illegal zu besorgen. Oder nicht?
Bringt ein vernünftiges, nicht zu teures Angebot, und wir werden bezahlen – das war das ewige Versprechen derer, die beim Raubkopieren den schwarzen Peter an die Industrie zurückgeben wollten. Die Erfolgsmeldung hat jedoch einen Haken: Wann immer ein aggressives, cleveres Programm auftaucht, das illegale Tricks so richtig spannend macht, ist es für Apple-User erst einmal nicht verfügbar. Sie machen ohnehin nur drei Prozent der Computerbesitzer aus, sind die vergessene Minderheit der internationalen Tauschgemeinde und leben in einer Art Tal der Ahnungslosen. Das ist einerseits der Grund, warum die großen Musiklabels vor dem Apple Music Store keine Angst haben – und andererseits die Erklärung dafür, warum der Mac-Mensch für Musik tatsächlich gern bezahlt: Alles andere ist ihm doch zu anstrengend.
Auf GnutellaNews (wie passend!) berichtet Derek von Cd Baby von einem Treffen bei Apple, an dem sehr viel Independent Labels teilnahmen. Steve Jobs präsentierte iTunes und den Music Store und in dem Artikel finden sich einige interessante Fakten zu diesen beiden Themen.
Auch Telepolis verlinkt unter der Überschrift Auf der Suche nach dem goldenen Apfel
zum Artikel bei GnutellaNews.
Noch ein Grund, warum der Macianer für Musik tendenziell eher bezahlt als der Windows-User: Musikalisch gesehen lebt er nämlich ganz und gar nicht im Tal der Ahnungslosen, sondern vielmehr ist festzustellen, daß der größte Teil der professionellen Musiker auf dem Mac arbeitet. Und also ganz genau weiß, warum es sinnvoll ist, Musik zu kaufen und nicht zu klauen. Das hat nichts mit fehlenden „cleveren Programmen“ sondern mit vorhandenen „cleveren Usern“ zu tun :-)