Wer nichts wird, wird Wirt

Weblog Appreciation Day. Was soll das?
„Use this day to thank your favorite weblogger for all of his or her hard work. Send an email. Redecorate your site to honor creation of original weblog content. Post memorabilia from the day you met. Syndicate your favorite site and merge it with your feed. Be creative. It’s Weblog Appreciation Day.“

Feien wir uns jetzt alle selbst, wie Moe so schön formuliert hat? Weil die Blogger vielleicht doch nicht so viel Einfluß haben, wie sie sich gerne wünschen und sich statt dessen lieber mit sich selbst beschäftigen? Die Aktion kommt mir so vor, als wenn da zwanghaft eine Bloggerszene aufgebaut werden soll, in der die Leser sich bei den Schreibern für die tolle Arbeit bedanken und die Schreiber sich ganz toll finden, weil sie doch kostenlos soviel gutes tun.

Endlich hätten die Schreiber eine Legitimation für ihr egozentrisches Hobby und die Leser werden aus ihrem Lurker-Trott herausgeholt. Wo das Web doch so schön interaktiv sein soll, müssen wir doch endlich mal den Vorteil gegenüber der Flimmerkiste ausspielen. Das Blog als Schrein im Web, wo morgens eine Kerze zu Ehren des Bloggers angezündet wird. Es wird Zeit, dass dieser Feiertag bald auch als solcher gewürdigt wird, damit wir alle noch mehr Zeit haben, an diesem Tag die Blogs zu durchforsten.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein von Dirk Olbertz. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

9 Gedanken zu „Wer nichts wird, wird Wirt

  1. Oder man nutzt den Tag, um sich darüber zu freuen, was für nette Menschen man durch das Weblog kennengelernt hat. Sind „wir Blogger“ schon so vernagelt, dass wir in allem und jedem eine Selbstbeweihräucherungsaktion ahnen? Meine Güte.

  2. Ich dächte, man könnte das genauso locker sehen wie Friday Five: ein kleines Spielchen halt zur blauen Stunde (wobei mir persönlich zum Beispiel Friday Five rein garnix gibt).

    Oder hab ich jetzt irgendeinen radikalexistenzialistischen Tiefsinn in der Aktion verpasst? Wär mir echt peinlich :-)

  3. Ne, ein Fan von Verschwörungen war ich noch nie. Aber genauso wenig von Aktionismus zum Selbstzweck. Der Blogathon letztes Jahr hatte wenigstens noch einen Sinn – und zwar für das richtige Leben. Aber diese Aktion ist doch sowas von überflüssig…

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