Seien wir ruhig erlich: Fastfood hat keinen besonders guten Ruf. Da es aber oftmals nicht nur bequem, sondern auch lecker ist, empfinde ich zumindest eine gewisse Hassliebe für Fastfood. Bei Chipotle ist da aber wesentlich mehr Liebe als Hass im Spiel und seit dieser Woche hat endlich die erste Filiale in Deutschland aufgemacht, genauer gesagt in der Skyline Plaza in Frankfurt.
Chipotle kante ich aus meinen Besuchen in New York City und San Francisco. Wobei wir über den in New York damals eher zufällig gestolpert sind. Inzwischen erfreut sich die Kette wohl größerer Beliebtheit und man muss vielleicht nicht mehr so lange suchen. Was den Reiz an dieser Kette ausmacht? Ich für meinen Teil mag Reis sehr gerne und deshalb sind die Burritos von Chipotle meine erste Wahl: man wählt zwischen zwei Reis- und Bohnensorten aus, mit denen dann der weiche Burritofladen belegt wird. Anschliessend kann man sich aussuchen mit welcher der vier Fleischsorten man den Burrito belegt haben möchte. Dann stehen vier verschiedene Salsa-Soßen zur Auswahl und schließlich hat man noch die Wahl, ob man Salat, Sauerrahm und/oder Käse af seinem Burrito haben möchte. Guacamole kostet extra.
Ich muss zugeben, dass der verpackte Burrito doch sehr viel kleiner aussah, als ich ihn in Erinnerung hatte. Aber beim Essen kam dann die Erkentniss, dass ich das Sättigungspotential des Burritos auf die Größe projiziert hatte. Denn satt geworden sind wir wirklich. Und das lag nicht nur daran, dass wir uns zusätzlich noch eine Portion Tacos (das sind dann drei Stück), sowie eine Portion Tortilla-Chips und Guacamole gegönnt haben. Die Chips und das selbstgemachte Guacamole kann ich übrigens nur empfehlen. Für 4,- Euro bekommt man eine ziemlich große Portion und die Guacamole schmeckt wirklich toll.
Damit wären wir auch schon beim Preis angelangt. Auf Facebook konnte man den Kommentaren bereits entnehmen, dass die Leute zwar begeistert von Chipotle waren, aber den Preis als zu hoch empfanden. Das kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Der Burrito und die Portion Tacos kosten jeweils 9 Euro. Möchte man darauf Guacamole haben, kostet das 3,- Euro extra, was ich als einzigen Punkt tatsächlich ganz schön teuer fand. Ich weiß allerdings auch nicht, wie viel Guacamole man dann bekommen hätte. Die Portion Tortilla-Chips mit Guacamole für 4,- Euro finde ich dagegen angemessen und fair. Eine flasche Cola mit 0,5 Litern kostet 3,- Euro inklusive Pfand. Das ist zwar kein Schnäppchen, aber durchaus im Rahmen.
Es kommt wahrscheinlich darauf an, womit man den Preis vergleicht. Ein Matschburger von McDonalds oder BurgerKing ist mit seinen 3 bis 4 Euro sicherlich günstiger, aber sobald man bei Burgern in die Kategorie des vernünftigen Essens kommt (Frittebud in Bonn, oder Fette Kuh in Köln) ist man schnell bei den selben Preisen. Und damit schliesst sich der Kreis zum Einstieg des Textes und der Betrachtung von Fastfood. In den USA habe ich gerne bei Chipotle gegessen, weil es wirklich satt macht und man dabei nicht klassisches Fastfood vertilgt.
Die Skyline Plaza selbst ist ein Einkaufszentrum und der Chipotle liegt schräg gegenüber von einem Starbucks mitten in der Einkaufszeile. Ob es in dem Komplex so etwas wie den Food-Court im CentrO-Oberhausen gibt, weiß ich nicht. Jedenfalls hat der Chipotle auch noch einen kleinen Aussenbereich wo man sitzen kann, welcher an diesem Wochenende aber wegen des Wetters nicht in Betrieb war. Drinnen gibt es Sitzplätze für geschätzte 40 Personen. Wir waren an einem Samstag gegen 12:00 Uhr dort und sind sofort dran gekommen und haben auch noch gut einen Sitzplatz gefunden. Als wir einige Stunden später auf dem Rückweg daran vorbei kamen, ist das obige Foto entstanden, inklusive der Schlange.
Leider ist Frankfurt nicht gerade um die Ecke und auch wenn man mal die 90 Minuten Autofahrt auf sich nehmen kann, würde ich mich trotzdem freuen, wenn Köln bald auf der Landkart der Chipotle-Manager auftaucht. Auch in diesem Sinne wünsche ich Chipotle in Frankfurt viel Erfolg. Lecker ist es allemal, also geht’s hin und probiert es!