Fernsehgeschichte

Wie hat es das Fernsehen eigentlich geschafft, so eine Stellung in der Gesellschaft einzunehmen? Statussymbol? Die Inhalte? Gesellschaftliches Erlebnis?

Ich kann mich zwar noch an die Zeit erinnern, als Fernsehgeräte keine Fernbedienungen hatten und es auch nur drei Programme gab. Aber selbst dann war es eigentlich schon ziemlich normal, dass abends erst um 20:00 Uhr die Tagesschau geguckt wurde und danach halt das, was dann noch so kam.

Wie war das aber noch vor der Zeit? Wie fing das alles an? Ist der Fernseher einfach eine Fortsetzung des Radios? Bzw. eine bessere Version der selben Art von Unterhaltung? Und deshalb geschah die Umstellung auch eher schleichend?

Ich stelle mir halt manchmal vor, wie die Welt wohl aussehen würde, wenn das Fernsehen nicht in der Form „erfunden“ worden wäre. Was würden die Leute dann machen, statt in die Röhre (auch so ein alter Begriff) zu gucken? Und wie würden sie sich informieren? Hätte sich das Internet anders entwickelt? YouTube und Videos im Netz sind ja auch erst recht jung und dominieren das Netz ja inzwischen doch ziemlich.

Sind Menschen einfach so fasziniert von Bewegtbildern, dass kein Weg an der Erfindung des Fernsehens vorbei ging? Was bedeutet das dann aber für die Zukunft? Werden Filme, Serien, Vlogs, etc. weiterhin Innovationstreiber sein, um die herum sich alles andere entwickelt?

Ich habe leider keine Antworten auf die Fragen, fände es aber spannend, Geschichten zu lesen, die in einer Welt ohne Fernsehen spielen.

2 Gedanken zu „Fernsehgeschichte

  1. Ja, das ist schwierig. Ich lebe ja seit über 6 Jahren ohne Fernseher und praktisch ohne Fernsehen. Es ist wirklich schwierig abzuschätzen, was einem entgeht. Merken tue ich das eigentlich regelmässig nur in zwei Bereichen: Boullevard-Unterhaltung und etwas, das ich mal „Mainstream“.

    Ad Boullevard-Unterhaltung: Da kennen Kollegen und Freunde und Familienmitglieder ziemlich selbstverständlich irgendwelche „Promis“, von denen ich noch nie gehört habe und deren einzige Fähigkeit und Leistung meist darin besteht, irgendwie im Fernsehen präsent zu sein.

    Ad Mainstream: Das ist mir v.a. bei der Art aufgefallen, wie wir mit unseren Kindern umgehen. Wir tragen die viel (in Tüchern), die bekommen keine Schnuller, keine Flasche und die Grosse wurde gestillt, bis sie zwei war. Wir haben uns für diesen Weg entschlossen nachdem wir uns während der Schwangerschwaft des ersten Kindes zu den ganzen Themen etwas schlau gemacht haben, in Büchern und im Internet. Wir haben erst im Laufe der ersten zwei Jahre mitbekommen, dass viele Eltern das anders machen. Und inzwischen denke ich: Ist ja auch kein Wunder. Wenn man das ständig sieht, dass Kinder mit Glässchen und Nuckel versorgt werden und in Kinderwagen rumgefahren werden … wie soll man da auf die Idee kommen, dass es auch noch andere Wege gibt.

    Ich glaube auch deshalb, dass wir den Peak-TV bereits hinter uns haben … denn … wenn ich schon, in den wenigen Themen, für die ich mich wirklich interessiere im Netz einfach besser abgeholt werde, dann wird es den anderen sicher nicht anders gehen. Sie haben das nur noch nicht herausgefunden.

  2. Der Stellenwert des Fernsehen liegt immer im Auge des Betrachters, oder?
    Ich habe mir selber die Frage gestellt, wie war das damals in den 80er/90ern, als der Computer
    mangels Internet noch ein endliches Unterhaltungsmedium war und nur für mich als „Nerd“
    darüber hinaus noch interessant war, weil ich darauf etwas programmieren konnte.
    Wenn man jedes Spiel schon 10 Mal durchgespielt hatte und jede Demo hundert Mal gesehen / gehört hatte,
    war es langweilig am Computer (damals C64).
    Das Fernsehen war in meiner Erinnerung nicht besser. Mangels TV-Recorder mit NAS hatte man damals
    höchstens einen Haufen VHS-Kassetten vom spartanischen öffentlicht-rechtlichen + privat-Programm,
    die konnte man auch nicht dauernd in Schleife schauen. Es wurde auch viel mehr das Material
    gemacht, von dem die ÖR-Fernsehverantwortlichen meinten, daß Deutschland das sehen müßte.
    Da gibt es den schönen Begriff „Sendungsbewusstsein“ im Sinne von „Meinung machen“.
    Heute dagegen gibt es so viel Programmmaterial, so daß jeder Geschmack irgendwie bedient wird
    und man den ganzen Tag Fernsehen schauen könnte, wenn man denn mag.
    Da wird keine Meinung mehr gemacht, sondern es muss _gefallen_. Ich finde insbesondere VOX
    macht ganz viel von diesem gefälligen Infotainment, das man stundenlang schauen kann.
    Sehr amerikanisch, man tut selten jemandem weh (Political correctness…), und Werbung wird
    da auch noch geschaltet zur Freude der Sender.
    Nicht falsch verstehen: da ist extrem viel Schrott dabei, aber es _gefällt_ _vielen_. Auch den Menschen,
    die eigentlich gar nicht Fernsehen wollen. Da sind wir mal wieder bei dem guten alten Ausdruck
    „Opium fürs Volk“.
    Einfach mal abschalten können. Aber nicht den Fernseher! ;-)

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