Wirtschaftsexperten

Der Artikel Schöne neue Wirtschaftsscheinwelt auf Telepolis räumt mit ein paar Binsenweisheiten unserer Wirtschaftsexperten auf.
Leider kenne ich mich zu wenig mit dem Thema aus um der einen oder der anderen Seite Recht zu geben, die Argumentationswege des Autors scheinen aber plausibel zu sein. Demnach ist es z.B. garnicht möglich jedes Jahr ein Wirtschaftswachstum zu erlangen, weil dieses exponentielle Wachstum auf die Dauer einfach zu viele Ressourcen verschlingen würde. In der Natur wächst nur Krebs exponentiell und führt am Ende zum Tod…

2 Gedanken zu „Wirtschaftsexperten

  1. Seit der neusten Wirtschaftskrise (seit 2-3 Jahren) kann man es mal wieder beobachten: Immer, wenn es in der Wirtschaft schlecht läuft, setzt ein Teufelskreislauf ein. Die Leute bleiben auf ihrem Geld sitzen, weil ihnen zum einen eingeredet wird, in schlechten Zeiten zu sparen, zum anderen haben sie Angst, daß es noch schlimmer wird und versuchen daher Notreserven zu bilden. Das führt nun dazu, daß keiner mehr Geld ausgibt und somit die Hersteller auf ihren Waren sitzen bleiben. Folglich sind die Hersteller gezwungen, selbst zu sparen und Leute zu entlassen. Dadurch läuft es dann in der Wirtschaft noch schlechter. Noch mehr Leute bleiben daraufhin auf ihrem Geld sitzen usw., der Kreislauf setzt sich fort.

    Die Freiwirtschaftslehre hat quasi das perfekte Konzept gegen diesen Blödsinn. Die Idee ist kein wirrer, komplizierter Quatsch, sondern recht einfach und daher auch so gut: Die Freiwirtschaftslehre betrachtet Geld nicht als Besitz bzw. als Zweck, sondern lediglich als Mittel zum Zweck, nämlich als reines Transportmittel. Für die Nutzung eines solchen Transportmittels muß quasi eine „Miete“ gezahlt werden, nur auf diese Weise kann ein Mißbrauch bzw. eine Hortung, die den für die Wirtschaft extrem wichtigen Geldkreislauf lahm legt, verhindert werden.

    Als Vergleich kann man die Einkaufswagen im Supermarkt nehmen. Würde man diese nicht gezwungenermaßen zurückbringen müssen, würden diese bald alle irgendwo im Gebüsch liegen und keiner könnte mehr im Supermarkt großartige Einkäufe tätigen. Der Supermarkt macht dann Pleite – überspitzt dargestellt.

    Geld dagegen kann man horten und bleibt dabei quasi ungestraft. Man kann es also unbegrenzt dem Geldkreislauf entziehen und diesen damit lahm legen. Die einzigen Mittel dagegen sind Inflation und Zinsen. Ersteres macht das gehortete Geld nach und nach wertloser, das andere lockt damit, Gewinne zu machen, wenn man das Geld auf der Bank anlegt. Beide Mechanismen haben jedoch gravierende Nachteile. Ich möchte nur kurz auf den Nachteil der Zinsen eingehen: Diese machen es Besitzenden möglich, Geld zu verdienen, ohne einen einzigen Finger krum zu machen. Für das Geld muß natürlich irgend jemand anderes arbeiten, denn es fällt nicht vom Himmel. Auf der anderen Seite werden z.B. Unternehmer abgeschreckt, neue Investitionen zu tätigen, da Zinsen meistens ein entscheidener Kostenfaktor sind.

    Das als kurzen Abriß zum Thema Freiwirtschaft, das beste Buch hierzu ist immer noch „Das Geldsyndrom“ von Helmut Creutz. Das gibt es zwar leider nicht mehr bei Amazon, man kann es sich aber sogar als PDF herunterladen:
    http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/

  2. Schön, dass Du Dich auch für das Thema interessiert. Habe nämlich noch eine kleine Überraschung für euch, spätestens Montag werde ihr die dann in euren Fächern finden :-)

    Das Buch von Creutz hat mir Jörg Grunert auch schon empfohlen. Scheint ja wirklich ein Standardwerk zu sein. Schade, dass es nicht mehr erhätlich ist. Dasher vielen Dank für den Link mit dem PDF.

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