24 – you’re going to have to trust me

Heute Abend beginnt auf RTL II (ich habe den Sender nur als „Schrottsender“ in Erinnerung – hat sich das inzwischen geändert?) also die fünfte Staffel von 24. Wirklich bemerkenswert, wenn man sich vor Augen führt, dass auf der 24-Website von FOX gerade der Countdown für Staffel sechs läuft. Am 14. und 15. Januar werden jeweils zwei neue Folgen ausgestrahlt.

Als 24 damals im deutschen Fernsehen anlief, fand ich die Idee zwar ganz gut, hatte aber einfach nicht Zeit und Muße, jede Woche zur gleichen Uhrzeit vor dem Fernseher zu sitzen. Und als ich dann mal irgendwann eine Folge gesehen habe (mittendrin angefangen), hat es mich nicht wirklich überzeugt. 24 macht einen Einstieg aber relativ schwierig, wenn man noch keine einzige Season gesehen hat und dann mittendrin einsteigen möchte.

Irgendwann im letzten Jahr, habe ich dann mal einen 24-Marathon gestartet und alle fünf Staffeln in zwei oder drei Wochen angeschaut. Jede der Staffeln ist wirklich komplett abgeschlossen, bauen gleichzeitig aber toll aufeinander auf. „Toll“ ist hier nur eingeschränkt als Superlativ zu gebrauchen, denn 24 ist in erster Linie eine gute Unterhaltungsserie. Man sollte nicht versuchen, politische Aussagen zu finden und auch nicht zu empfindlich auf irrationale Handlungen reagieren. Und ja, es wird irgendwann langweilig, wenn Jacks Tochter/Frau mal wieder von den Bösen entführt wird und somit ein paar Folgen lang zehn bis 15 Minuten ausgefüllt werden.

Trotz alledem freue ich mich aber schon auf die sechste Staffel und kann auch nur empfehlen, die Serie im Original anzuschauen. Ich habe keine Ahnung, warum die fünfte Staffel erst jetzt im deutschen Fernsehen gezeigt wird. Es kann nicht an der Synchronisation liegen. Denn wie eigentlich immer, wird die Athmosphäre der einzelnen Szenen wirklich kaputt gemacht. Ich bin nicht gerade audiophil, ich will mir keine fünf Lautsprecher in meine Wohnung stellen, aber der Unterschied zwischen Original und Synchronisation ist wirklich gravierend. Man muss sich einfach mal vor Augen halten, dass die Schauspieler/Sprecher für den deutschen Ton in einem Studio sitzen und nur so tun, als wenn sie z.B. während des Rennens was sagen, während der Schauspieler in der Szene das ja wirklich tut. Das muss ja einen Unterschied ausmachen. Alleine schon die Akustik im Studio ist anders, als am jeweiligen Set der Szene.

Und einen weiteren Vorteil hat es, sich lieber die DVD zu besorgen: man hat alle Folgen auf einmal vorliegen und muss bei einigen wirklich „bösen“ Cliffhangern nicht eine Woche warten, bis die nächste ausgestrahlt wird…

7 Gedanken zu „24 – you’re going to have to trust me

  1. Schöner Mist: Ich hab die Box der 4. Staffel noch hier liegen und die ist nicht mal zur Hälfte geguckt. Ich komme einfach nicht dazu :-/

    Mir ging es wie dir: Ich konnte im TV nie was mit der Serie anfangen – ich kam dann erst durch einen Arbeitskollegen an 24 und bin seit dem begeisterter Fan!

  2. die synchronisationsverluste hat man aber doch bei jeder nicht-deutschen serie. spricht man nicht perfekt englisch, hat man aber auch einen gewissen verlust, wenn man im original schaut.

    an 24 stört mich vor allem die grundaussage „folter im namen der usa ist total ok“.

  3. @kiesow: das Verstehen der Sprache wird aber auch erheblich verbessert. Früher habe ich den Originalton auch immer erst beim zweiten Schauen genommen.

    Und das mit Deiner Kritik (Folter/USA) ist das, was ich mit den politischen Aussagen gemeint habe. Sonst hat man da wirklich nicht viel Spaß dran.

  4. Interessant. Ich bin schon in der ersten Staffel ausgestiegen, weil RTL II eben nicht jede Folge zur gleichen Zeit in der Woche ausgestrahlt hat. „Hier mal ein, zwei Folgen, da mal eine dazwischengequetscht. Ist ja unser neues Zugpferd, da können wir vom Publikum erwarten, dass es sich genügend informiert!“ — Und prompt hab ich zwei Folgen verpasst und die komplette Serie links liegen lassen, vielleicht zu Unrecht?

  5. @dirk: klar verbessert es das verstehen, merke ich bei mir selber. seit ich serien im original anschaue, ist mein englisch merklich besser geworden. nur bleiben IMO die feinheiten auf der strecke, weil man sich in erster linie auf das verstehen konzentriert. ob das mit der zeit besser wird, weiss ich nicht so recht.

  6. @kiesow: Tja, eine gute Frage. Ich muss zugeben, dass ich bei „Sopranos“ vieles nicht verstehe, aber immer noch besser, als beim deutschen Ton zu überlegen, wie das wohl im Original gemeint war, weil ein Spruch gerade überhaupt keinen Sinn macht.

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