Blödsinnige Studie: Analoganschluss hat angeblich ausgedient

Laut Mummert hat also der Analoganschluss ausgedient. Und Mummert muss es wissen, wurden doch Fach- und Führungskräfte von Telekommunikationsunternehmen befragt. ja, genau die, die den Leuten neue, teurere Sachen verkaufen wollen.

Anstatt also die Benutzer der Telefonanschlüsse zu fragen, werden die „Inhaber“ befragt. Und dann kommen noch so lustige länderübergreifende Statistiken zu Tage wie „Mehr als 45 Millionen Kunden in Deutschland, Großbritannien, Südkorea und den USA haben bereits ihre Festnetzanschlüsse abgemeldet, um ausschließlich mobil zu telefonieren.

Das sieht doch so aus, als wenn Länder so zusammengestellt wurden, dass eine möglichst große Zahl am Ende dabei herauskommt. Und einen Bezug zur Gesamtkundenzahl wird auch nicht gemacht.

In Deutschland gibt es doch nur deshalb so viele ISDN-Anschlüsse, weil sie in Kombination mit DSL praktisch genauso teuer sind wie analoge Anschlüsse. Darüberhinaus sind absolut keine Anzeichen einer schwindenden Bedeutung der Analoganschlüsse in Deutschland zu erkennen. Wenn ich von meinem Bekanntenkreis ausgehe jedenfalls. Und die haben halt andere Interessen als die Telekommunikationsunternehmen – obwohl die meisten meiner Bekannten ziemlich technikaffin sind.

Wenn ich solche Studien von Mummert lese, bin ich immer froh, dass ich mich damals nach dem Assessment-Center gegen Mummert entschieden habe…

[über Golem.de]

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2 Gedanken zu „Blödsinnige Studie: Analoganschluss hat angeblich ausgedient

  1. Der Artikel ist irreführend aufgebaut. TV-Kabelbetreiber werden nicht als solche benannt, sondern werden stillschweigend schon zu den Telekommunikationsanbietern gezählt. Wenn dann gesagt wird, der Analoganschluß hat ausgedient, so assoziert dies, als ob es sich um einen Telefonanschluß handelt. In Wirklichkeit ist aber der analoge TV-Anschluß gemeint. Hier sollen die Kunden nun auf digital umgestimmt werden. Natürlich ist dann ein spezielles Modem nötig, da ja nun das TV-Kabel in beide Richtungen betrieben werden soll.

  2. Laut (allerdings eher unwissenschaftlich unterlegten) Zahlen wird zumindest die Internetverbindung in Österreich und Deutschland zu einem Viertel bis hin zu einem Drittel noch immer per Modem aufgebaut. Und die Verbreitung von ISDN in Privathaushalten erachte ich als durchaus überschaubar.
    Bleibt also POTS als Mittel der Wahl, zumindest im Haushalt. Von „überflüssig“ keine Rede.

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