Am letzten Sonntag gab es gleich zwei Premieren für mich. Zum einen war ich noch nie mit einer Gruppe tauchen und zum anderen waren es die ersten Tauchgänge mit meinem neuen Tauchcomputer, dem Suunto Gecko. Natürlich war es auch mein erster Tauchgang im Fühlinger See, aber ich will es mal nicht so mit den Premieren übertreiben…
Das mit der Gruppe, den Dolphin Divers, hatte in erster Linie praktische Gründe. Denn die haben sich um die Bergeversicherung gekümmert, die man am Fühlinger See benötigt, um überhaupt tauchen gehen zu dürfen. Ich habe so eine Versicherung selbst nicht abgeschlossen und muss mich beizeiten mal bei meiner Krankenversicherung erkundigen, ob das dort eventuell mit abgedeckt wird.
Jedenfalls war das einer der Hauptgründe, weil weder meine Tauchpartnerin, noch ich so viel von Tauchclubs mit dazugehöriger Vereinsmeierei halten. Als sie dann von Freunden angesprochen wurde, haben wir uns trotzdem entschieden, da mal mitzugehen. Treffpunkt war der Tauchshop der Dolphin Divers morgens um 8:00. Dort wurden ein paar organisatorische Dinge erledigt und jede Menge Tauchflaschen und sonstiges Zubehör eingepackt. Gegen 9:00 waren wir dann am Fühlinger See und eigentlich wären mein Buddy und ich gerne gleich ins Wasser gestartet. Wofür steht man sonst auch so früh auf?
Es ging aber alles sehr gemütlich zu, Campingstühle wurden aufgebaut und erstmal gequatscht, bis dann irgendwann die Buddy-Zuteilung gemacht wurde. Das ist eine sehr gute Sache für alle, die sonst alleine tauchen müssten, was jedoch von allen mir bekannten Tauchorganisationen geächtet wird. Man ist also immer mindestens zu zweit unterwegs und da macht dann natürlich so eine Gruppe wie die Dolphin Divers sehr viel Sinn. Man kann natürlich auch eine Menge von anderen, erfahrenen Tauchern lernen, wir sind trotzdem bei unserer Paarung geblieben.
Dazu muss gesagt werden, dass Tauchen nunmal ein Sport mit gewissen Risiken ist. Da muss man sich auf den Buddy verlassen können und ist auch ein Stückweit für ihn/sie verantwortlich. Darüberhinaus ist eine gewisse Solotauchkompetenz anzuraten. Wenn ich jemanden aber nur einmal kurz kennenlerne, hätte ich ein Problem damit, diese Verantwortung und das Risiko auf mich zu nehmen. Zumal wir ja der Gruppe eh schon ein wenig skeptisch gegenüberstanden und mich die große Anzahl an Rauchern unter den Tauchern doch sehr verwundert hat.
Nachdem also alles geklärt war und die Ersttaucher im Fühlinger See einem Briefing unterzogen wurden (dem ich mich aber entzogen habe), ging es ab ins Wasser. Zusammen mit den Dolphin Divers waren wir direkt an der Regattabahn (Parklplatz P1) und von dort aus waren es dann nur wenige Meter bis runter zum Einstieg. Neben einem leicht abfallenden, gepflasterten Ufer, zogen es die meisten Taucher vor, den klassischen Eingang mittels eines großen Schrittes ins Wasser zu gehen. Das hatte ich vorher erst zweimal gemacht, so dass das schonmal eine gute Übung für einen geplanten Tauchurlaub in Ägypten ist, wo meistens von Booten aus Tauchplätze angefahren werden.
Da an dem Einstieg also kein wirkliches Ufer vorhanden war, ging es gleich runter, der Fühlinger See ist dort etwa fünf Meter tief. Zuerst sind wir links runter geschwommen und waren relativ schnell bei etwa 11 Meter, wo die Sicht dann aber ziemlich bescheiden war. Bis dahin gab es auch sonst nichts zu sehen, so dass ich schon leicht enttäuscht war. Unterwasser ist zwar für sich schon ein Erlebnis, Fische und Bewuchs sind aber natürlich immer wieder sehr schön anzusehen.
Wir sind also von dort aus in Richtung Ufer getaucht und haben uns fast die ganze Zeit so im Bereich um fünf bis drei Meter aufgehalten. Da war dann aber auch richtig was los! Jede Menge Schwärme kleiner Fische. Damit meine ich so acht Zentimeter lange Fische, die aber wirklich zu Hunderten unterwegs waren. Ich finde es dabei immer wieder sehr faszinierend, wie sich so ein Schwarm bewegt. Als kleines Highlight des ersten Tauchganges haben wir anschließend noch einen etwas größeren Karpfen (ca. 40 cm) und einen kleinen Hecht (ca. 15 cm) gesehen.
Dieser Tauchgang (mein 15.) war 53 Minuten lang und an der tiefsten Stelle waren wir bei elf Meter. Die Wassertemperatur dort unten betrug 12° Celsius, an der Wasseroberfläche waren es 22° Celsius.
Nach diesem ersten Tauchgang wurden Würstchen und anderes Fleisch gegrillt, wir haben uns währenddessen mal ein wenig am See umgesehen und eine sehr großzügige Grünanlage vorgefunden, die von vielen Kölnern als Freibad genutzt wird. Der Preis ist dabei günstig, weil nur die Parkgebühren von 2,50 Euro fällig werden. Ansonsten gibt es noch Toiletten und ein kleines Bistro. Für Taucher gibt es leider nichts Spezielles, so dass z.B. keine Flaschen nachgefüllt werden können.
Unseren zweiten Tauchgang haben wir dann um 14:20 begonnen, welcher insgesamt 54 Minuten dauerte. Diesmal haben wir uns nach dem Einstieg nach rechts orientiert und haben natürlich wieder große Schwärme kleiner Fische gesehen und am Ende sogar einen wirklich tollen Hecht :-) Der stand senkrecht im Wasser und hat Fische gejagt. Wirklich beeindruckend.
Außerdem haben wir noch eine Spielkarte aus dem Wasser gefischt. Diese wurden vorab von den Dolphin Divers versenkt und die Finder bekamen kleine Geschenke…
Insgesamt war der Tauchausflug mit den Doplhin Divers eine gemischte Erfahrung. Sie haben uns in Ruhe gelassen, deshalb war es besser als ich befürchtet hatte. Aber ich denke, dass sich das ändern würde, wenn wir öfters mitfahren würden. Ich bin nicht der Typ für Gruppierungen, die sich nur aufgrund von gemeinsamen Interessen zusammenfindet. Ich finde die persönliche Komponente halt wichtiger. Für diese persönlichen Beziehungen war das Treffen wiederum zu kurz. Mal sehen, wie wir es zukünftig mit den Dolphin Divers halten werden…
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ich dürfte dort leider nur planschen, auch wenn ich gerne mal tauchen würde…
Also wenn es darum geht… Es gibt wirklich genügend Tauchschnupperkurse für weniger als 50,- Euro. So hat fast jeder mal angefangen. Trau‘ Dich! :-)
meiner info nach ist der fühlinger see nur zu ganz bestimmten zeiten und unter beachtung einiger regeln zu betauchen, so dass der anschluss an eine organisierte gruppe hier wahrscheinlich tatsächlich sinn macht. ansonsten kann ich dir nur zustimmen. das gruppen – und schlimmer – vereinserleben ist auch nicht wirklich meins. falls du mal eine alternative hier in bonn brauchst kann ich dir die octopuss tauchschule empfehlen. der chef dort (joachim) ist ein sehr verantwortungsvoller taucher, der equipment erstmal nur an leute verleiht, die er für alleintauchtauglich hält. nach einem gemeinsamen testtauchen (es werden regelmässig gruppentauchgänge organisiert) steht einem ausleihen von equipment und dann alleine tauchen gehen nichts im wege, wenn du ihn entsprechend von deinen fähigkeiten überzeugen konntest ;-)
ich wünsche dir schon mal viel spass beim tauchen im roten meer. ist bestimmt kein vergleich zu heimischen seen. ich kann mich nach entsprechenden ausflügen unter die meeresoberfläche in hawaii und thailand (unterwasserfotos siehe bei flickr) nicht mehr so richtig für die hiesigen schlammlöcher begeistern. aber übung tut halt not …