Probleme der Wikipedia

Bisher wird nur auf den politischen Aspekt eingegangen, aber das eigentliche Problem ist doch, dass es bei der Wikipedia keinen Redakteur gibt, oder?

Unabhängig von meiner Meinung zu den Personen Rüttgers und Steinbrück, sollte es bei den Nutzern der Wikipedia jedem klar sein, dass es sich nur um eine subjektive Zusammenstellung handelt, oder? Bei beiden Personen werden bestimmt einige Äußerungen fehlen, welche die beiden in den Jahren ihres politischen Wirkens getan haben, trotzdem werden sie ja nicht aufgeführt.

Klar, die Änderungen/Löschungen waren plump, aber eine unabhängige Version der Wikipedia gibt es nicht. Jede(r) kann dort Änderungen einbringen und diese somit einem Millionenpublikum zum Lesen präsentieren – auch wenn es nur bis zur nächsten Änderung sein sollte. Als Leser kann man sich nie sicher sein, wie „gut“ der Artikel, den man gerade liest, tatsächlich ist.

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2 Gedanken zu „Probleme der Wikipedia

  1. > aber das eigentliche Problem ist doch,
    > dass es bei der Wikipedia keinen
    > Redakteur gibt

    Was meinst Du — „keinen“ Redakteur? Abertausende gibt es—genau wie Autoren und Leser.

    Das ist doch das Wiki-Prinzip, und man sieht wie gut es funktioniert: kaum ist was faul (wie in diesem Fall), entdeckt es einer der vielen LeserautorenredAkteure. :)

    > aber eine unabhängige Version
    > der Wikipedia gibt es nicht

    Doch, denn ein Werk kann überhaupt nur dann _wirklich_ „unabhängig“ sein, wenn:

    > Jede(r) kann dort
    > Änderungen einbringen

    Und:

    > Als Leser kann man sich nie
    > sicher sein, wie „gut“ der
    > Artikel, den man gerade liest,
    > tatsächlich ist

    Wenn man _wirklich_ sicher sein will zieht man doch _ohnehin_ mehrere Quellen heran, oder? Und hinterher kann mans gleich verbesern wenns tatsächlich mal nicht gut ist.

  2. Naja, „keinen Redakteur“ im Sinne von jemanden, der dafür inhaltlich verantwortlich ist und sich damit auch auskennt.

    Dass jemand sich mehrere Quellen anschaut ist zwar löblich, aber wird auf Otto-Normal-User nicht zutreffen. Klar kann der Artikel dann verbessert werden, wenn man es denn dann macht. Aber was ist mit den Leuten, die den Artikel in der Zwischenzeit gesehen haben?

    Ich kann Unsinn verzapfen (größeren und kleineren) und damit Leute erstmal zum Narren halten. Bei einem redaktionsbasierten System passiert das nicht so häufig. Da muss dann schon sehr großer Mist passiert sein…

    Ich mag die teilweise unreflektierte Euphorie um die Wikipedia nicht. Das Beispiel mit Rüttgers/Steinbrück zeigt plastisch, was alles schon passiert sein kann, ohne dass man das mitbekommen hat.

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