Tauchen im Grevelinger Meer und in der Nähe von Nimwegen

Donnerstag und Freitag habe ich meine Tauchgänge Nummer 12, 13 und 14 absolviert, was zeigt, dass ich noch ein absoluter Neuling bin. Letztes Jahr im Juni habe ich den PADI-OWD-Kurs absolviert und war seitdem sieben Mal in heimischen Gewässern tauchen. Ich zähle da die Tauchplätze in Holland einfach mal hinzu. Wer sich über die Differenz bei der Anzahl wundert: die ersten vier Tauchgänge fanden im Rahmen der Ausbildung statt.

Donnerstag stand eine Premiere für mich an, da ich vorher noch nie in Salzwasser tauchen war. Das bedeutet eigentlich nur, dass ich noch mehr Blei mitnehmen muss und mich auf eine andere Unterwasserwelt freuen durfte. Eine weitere Premiere bestand darin, dass sowohl Tauchanzug, wie auch Atemregler neu sind und ich somit zum ersten Mal mit diesen eigenen Ausrüstungsgegenständen tauchen ging.

Das Ziel war das Grevelinger Meer und dort der Tauchplatz Nieuwe Kerkweg im Örtchen Den Osse. Nur ein paar Autominuten vorher hielten wir noch an um die Flaschen im nahegelegenen Tauchshop füllen zu lassen. Das geht entweder im Laden während der Öffnungszeiten, oder an einem der drei Füllstationen außerhalb, die mit 50 Cent Münzen bestückt werden müssen um bei einer 10L Flasche etwa 40 bar Luft einzufüllen. Ein Adapter für DIN- und INT-Anschlüsse ist bei allen drei Füllstationen vorhanden. Da die Flaschen draußen während des Füllvorgangs nicht gekühlt werden, bleiben von 200 bar nur etwa 185 bar „übrig“.
Der Tauchshop bietet neben diesem Service noch ein großes Angebot an kleinem und großem Zubehör, im Vergleich zu deutschen Preisen aber eher teuer. Eine öffentliche, kostenlose Toilette und ein Platz zum Abwaschen der Ausrüstung sind ebenfalls positiv zu erwähnen.

Trotz trübem Wetter war der Tauchplatz gut besucht
Der Tauchplatz selbst ist über einen großen Parkplatz zu erreichen und war an dem Tag sehr gut besucht. Etwa 40 Fahrzeuge und entsprechend viele Taucher tummelten sich dort. Ein kleiner Kiosk und ein Dixie-Klo sind die eher spärlichen Beigaben an diesem Tauchplatz. Für das Nötigste reicht es aber gut aus.

Da Tauchplatz und Parkplatz durch den Deich getrennt sind, müssen ersteinmal gut 100 Meter zu Fuß zurückgelegt werden. Die gut erhaltene Treppe und das Geländer machen den Weg aber auch mit der kompletten Ausrüstung ohne Probleme benutzbar – sieht man von der eigentlichen Schlepperei ab.

Direkt am Wasser ist noch eine kleine Treppe verbaut, die den Einstieg etwas erleichtert, im Grunde aber nur gegen das Abrutschen absichert. Das Anziehen der Flossen ist für Ungeübte (also mich) schon bei leichtem Wellengang nicht so einfach, aber mit Buddy dann doch beherrschbar. Mit 12,5 kg Blei war ich zwar schon ziemlich schwer unterwegs, der neue Anzug, Salzwasser, meine Unerfahrenheit und der Wellengang führten aber dazu, dass ich erstmal nicht runter kam. Nach einem weiteren Kilogramm von meinem Buddy ging es dann aber ohne Probleme und sofort konnte ich die ersten Seesterne beobachten. Die Sicht ist wohl nicht mit dem Roten Meer zu vergleichen, 1 bis 3 Meter waren aber je nach Tiefe und Schwebteilchen aber immer drin und auch in diesem Bereich gab es schon eine Menge zu sehen.

Neben den bereits erwähnten Seesternen waren Krebse, Hummer, Garnelen, Sand- sowie Schwarzgrundeln zu bewundern. Unter Wasser probte ich dann das Verlieren und Wiederfinden meiner rechten Flosse, was neben den anfänglichen Problemen leider nicht das einzige Missgeschick bleiben sollte. Immerhin konnte ich für das andere nicht wirklich was, aber nach dem Ausblasen der Maske gelang die austretende Luft unter meine Kopfhaube und führt dann dazu, dass ich mehr Auftrieb bekam und plötzlich gen Oberfläche trieb. Das war bei der Tiefe (etwa 3 bis 4 Meter) kein Problem, ich muss aber mal mit dem Hersteller Camaro telefonieren und nachfragen, wie ich am besten kleine Löcher in die Kopfhaube bekomme, damit dort zukünftig die Luft entweichen kann. Solche Löcher hatte ich in der Vergangenheit bereits bei Leihausrüstungen gesehen.

Eine kleine Treppe vereinfacht den Einstieg
Tiefer als 10,2 m waren wir nicht, insgesamt dauerte der erste Tauchgang 42 Minuten. Bis zum zweiten Tauchgang haben wir uns dann Zeit gelassen und in der Nähe von Renesse was gegessen und sind somit erst gegen 19:00 wieder am Tauchplatz zurückgewesen. Diesmal war es schon wesentlich leerer, so dass ich mir am Einstieg mehr Zeit hätte nehmen können. Der Wellengang war aber auch nochmal weniger stark, so dass es ein sehr unkomplizierter Tauchgang wurde. Dabei haben wir eine Nacktschnecke, sowie einen sehr großen Krebs gesehen, die ausgeliehene Lampe von Hartenberger erwies sich als sehr praktisch. Denn der Tauchgang führte uns bis auf 11,3 m herunter und somit waren die Lichtverhältnisse nicht mehr ganz so gut wie noch tagsüber. Aufgrund der wenigen Taucher war die Sicht mit 2 bis 4 Meter aber trotzdem besser. Diesen Tauchgang haben wir dann nach 45 Minuten beendet.

Am nächsten Tag ging es nach Groene Heuvels in der Nähe von Nijmegen. Den Platz kannte ich schon vom letzten Jahr, diesmal war es aber weit weniger voll. Der Tauchplatz liegt in einer Art Erholungsgebiet, der Eintritt beträgt einen Euro, wenn man nach 17:00 ankommt, ansonsten vier Euro. Der Preis gilt dabei pro Fahrzeug. Eine Füllstation gibt es auf der Rückseite der Rezeption des Geländes. Um dorthin zu kommen, muss man aber mit dem Auto wieder rausfahren und somit bei der Wiederkehr nochmals den Eintrittspreis bezahlen. Da der Automat aber nur über einen INT-Anschluß verfügte, konnten wir ihn nicht ausprobieren. Im letzten Jahr war er bei zwei Besuchen auch defekt. Man sollte sich also nicht darauf verlassen, dass man direkt vor Ort die Flaschen füllen lassen kann.

Der Steg ist praktisch beim Anziehen der Flossen
Wir sind in der Nähe von Parkplatz C in den See eingestiegen, aufgrund der Kälte sind wir aber nicht tiefer als 9 Meter getaucht. Fauna und Flora waren sehr unspektakulär, eigentlich haben wir nur Muscheln, Kaulquappen und ein paar Käfer gesehen. Trotzdem sind wir 41 Minuten im Wasser geblieben.

Von anderen Tauchern haben wir dann noch den Tip bekommen, dass in etwa 10 Meter Tiefe ein Schiffswrack liegen soll. Der Platz ist an der Oberfläche durch eine Boje markiert und so haben wir schon einen schönen Grund, das nächste Mal zum Tauchplatz Groene heuvels zu fahren.

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4 Gedanken zu „Tauchen im Grevelinger Meer und in der Nähe von Nimwegen

  1. Wie soll man aber verhindern, dass die Luft beim Ausblasen nicht unter die Kopfhaube gelangt? Das ist halt schon fast eine Eismaske und deshalb sehr eng an der Maske.

  2. Ich hätte höchstens bei Camaro angefragt, ob das auch OK ist, damit dann da nix ausfranst, oder so. Ich habe keine Lust, dass da dann eine Schwachstelle entsteht und ich irgendwann ein Riesenloch da habe :-)

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