Die Pseudogefahr

Seit ein paar Tagen geistert eine URL durchs Netz, vor allem durchs Usenet, dem Heim der Newsgroups, welche von den meisten Leuten eh nur als zusätzlicher Tab in Google wahrgenommen werden. Hier also der skandalöse Link, bzw. das Ergebnis sorgt für Aufregung:
http://netscan.research.microsoft.com/Static/reportcard.asp?timespan=y&searchfor=de.comp.sys.mac.misc&searchdate=7%2F30%2F2003

Unter dieser URL erhält man (in diesem Fall) eine Statistik zur Newsgroup de.comp.sys.mac.misc. Aber „Netscan“ kann noch mehr:
http://netscan.research.microsoft.com/Static/author/authorProfile.asp?searchfor=nospam@olbertz.de&searchdate=6%2F30%2F2003 liefert ein Userprofil (in diesem Fall eines Accounts von mir).

Nun frage ich mich nur, worüber sich die Leute aufregen? Das alles konnte das gute alte DejaNews schon, bevor das Newsgroup-Archiv von Google aufgekauft wurde. Ist es mal wieder der Name „Microsoft“, der alle ausflippen lässt? Oder ist es die Unwissenheit, die die pseudo-anonymen User da einholt? Schön aber, dass sie wenigstens anfangen nachzudenken…

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Ein Gedanke zu „Die Pseudogefahr

  1. Das war damals zu den Zeiten, als das Internet vor allem aus Usenet und E-Mail bestand (und das WWW nur dieses elend langsame Textarchiv war, mit dem man so wenig anfangen konnte, weil es nicht interaktiv nutzbar war), eigentlich jedem bewusst: Usenet waren die öffentlichen und E-Mail die persönlichen Mitteilungen. Im Usenet Userprofile zu erzeugen ist somit ein Feature: Wenn ich öffentlich spreche, warum sollte ich dann nicht hinterher auch wiedergefunden werden?
    Das einzige, was vielen damals vielleicht unklar war, ist, dass die Daten natürlich auch noch sehr viele Jahre später noch alle abrufbar sind – dass ein jahrealtes Profil z.B. von mir als Student allerdings fast zehn Jahre später irgendeine Aaussagekraft hat, bezweifle ich allerdings – ich finde es aber ganz witzig, festzustellen, wie ich mal drauf war (allerdings habe ich wohlweislich damals nicht meinen Realnamen benutzt).

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