Zu kurz gedacht?

Jens Scholz zeigt in seinem Blog, wie man per Umleitung von Adressen diverser AdServer, Werbung auf Webseiten unterbindet.

Schön ist ja, dass er sich dabei das Beispiel einer Site bedient, die Desktop Hintergründe zum Download bereithält. Den Dienst nutzt Jens sehr gerne, ist aber nicht bereit, den Betreibern der Website sozusagen seinen Respekt zu zollen und ihn indirekt finanziell zu unterstützen, indem er es zulässt, dass Werbebanner angezeigt werden.

Wenn dieses Beispiel macht, wird das zukünftig zwei denkbare Konsequenzen haben:

  • Solche Dienste werden nicht mehr, oder nur noch im Zuge eines Micropayment-Verfahrens angeboten.
  • Das Blocken der Banner wird erkannt und der entsprechende User erhält keinen Zugang zu den Seiten.

In dem Zusammenhang möchte ich auch daran appellieren, Cookies zuzulassen. Viele meinen ja, sie wären ganz schlau und lassen Cookies erst garnicht zu, damit sie nicht ausgespäht werden können. Zum einen werden Cookies dafür nicht benötigt und auf der anderen Seite sind sich die Werbetreibenden im Internet schon bewußt, dass PopUps und Interstitials nerven können. Deshalb haben die AdServer-Anbieter ja auch so schöne Features wie „Frequency-Capping“ implementiert. Der Werbetreibende kann somit einstellen, wie of ein User ein bestimmtes PopUp in einer bestimmten Zeit angezeigt bekommen soll. Diese Technik basiert wiederum auf Cookies und somit brocken sich einige Leute den Streß mit den PopUps selber ein…

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18 Gedanken zu „Zu kurz gedacht?

  1. Nun, so ist das Leben eben. Ich denke nunmal, dass die Qualität des Internet nicht schlechter wird, wenn es nur deswegen eine Webseite nicht mehr gibt, weil ich verhindere, dass sie mich mit Cookies, Werbung und Gator-Installationsversuchen nervt.
    Sollen Sie, wenn es wiederum sie stört dass ich das tue, mich doch gerne ausschliessen. Würde ich ohne weiteres akzeptieren. Aber Du kannst mir im Leben nicht erzählen, dass ordentliche Internetservices nur mit Ad-Popups und Dialerdownloads finanziert werden können.
    Diese Diskussion ist ja eine der ältesten im Netz und dahinter steckt die Frage, ob ich als ‚Nutzer‘ alleine bestimme, was und wie ich mich im Netz bewege oder der ‚Anbieter‘ der Information mir alleine vorschreiben darf, wie und womit noch die Information zu mir gelangen soll. Die Antwort liegt wohl, wie so oft, irgendwo in der Mitte.

  2. P.S.: Ich zahle übrigens durchaus für einige Dienste (z.B. Blogger) und Webseiten (z.B. salon.com), die es mir Wert sind und deren Services und Infos es womöglich woanders umsonst gibt.

  3. Das ist ja löblich, dass Du selektiv bezahlst, aber Banner-Werbung ist noch immer die einfachste Micro-Payment-Möglichkeit, die es z.Zt. gibt. Im Moment sind all‘ die Blocker und Tricks auch kein Problem, aber auf lange Sicht gesehen, wird dich die Kostenlos-Mentalität nicht halten lassen. Jedenfalls nicht so lange, wie Traffic selbst Kosten verursacht.

  4. Nicht ganz. Die Betreiber der Bilderseite z.B. müssten sich, wollen sie das Angebot aufrecht erhalten, eben was anderes ausdenken.
    Der Traffickosten-Gedanke funktioniert übrigens auch nicht: Denn den Inboundtraffic den ich bekomme, wenn ich all diese Ads, Downloadangebote, Microsite-Inserts usw. zulassen würde kämen ja wieder auf meine Rechnung. Dafür dass ich das Zeug gar nicht haben und sehen will ist mir das zu blöde.
    Zieh mal den ganzen Spam, Ad- und Spywaretraffic von den Leitungen: Das wär mal ein Performanceschub, ganz ohne dass man mehr und grössere Kapazitäten aufbauen muss.
    Ich denke, Ads braucht das Internet nicht im geringsten. Es würde ohne sie besser funktionieren. Auf keinen Fall schlechter.

  5. Naja. So hoch ist der Traffic, der durch die Banner verursacht wird, auch nicht. Das meiste davon wird eh in den ganzen Proxies gecacht. Glaub‘ mir: heise.de, spiegel-online.de, t-online.de oder ebay.de verbraten jeweils bestimmt mehr Traffic am Tag als an Werbung durchs Netz gejagt wird.

    Noch hat das Unterbinden der Banner keine negativen Konsequenzen. Wenn sich das mal ändern wird, werdet ihr schon noch sehen, was dann so alles an Angeboten fehlt.

  6. „Ich denke, Ads braucht das Internet nicht im geringsten. Es würde ohne sie besser funktionieren. Auf keinen Fall schlechter.“

    Klar. Und das Internet wird sich auch nie durchsetzen, oder was? Und das Fernsehen braucht die Werbung dann wohl auch nicht, oder wie? Wozu braucht man schon private Sendeanstalten?

    Ich kann Deine Argumente bei aller Mühe nicht nachvollziehen, sorry.

  7. Das Internet hat sich doch längst durchgesetzt. Ich verstehe nicht ganz, wie Du darauf kommst, es würde untergehen, wenn es darin keine Werbung gäbe.
    Der Vergleich mit Fernsehen hinkt, da ist es nämlich genau so: Wenn ich es kann, schalte ich beim Fernsehen auch die Werbung aus (z.B. wenn ich etwas aufzeichne), oder schalte so lange sie läuft um. Warum sollte ich das im Internet also anders handhaben?

  8. Wenn die Werbetreibenden der Fernsehwerbung irgendwann merken, dass das alle so machen, wird es mit dem so finanzierten Fernsehen auch bergab gehen. Natürlich geht das Internet nicht zugrunde, wenn Du die Werbung unterdrückst, und wir müssen hier ganz klar zwischen Profi- und Normalanwendern trennen. Wenn der Normalanwender kein GMX, WEB.de oder Freenet hätte, wäre das Internet nicht so populär, wie es jetzt ist. Nur die Masche reiten, dass früher alles besser war, ist auch nicht OK. Jede Menge nützliche Informationen wie z.B. spiegel-online, oder heise sind ja nur wegen des Publikums im Netz.
    Es ist an allen Ecken und Enden ein Geben *und* Nehmen. Und wenn Du nicht bereit bist Deinen Beitrag zu leisten, wird das auf lange Sicht Konsequenzen haben, die meiner Meinung nach nicht positiv für das Internet sind.

  9. Yup, und genau da ist der Unterschied: Wofür und welchen Beitrag ich leiste bestimme immer noch ich. Werbung ist nichts, was ich ertragen muss. Wenn den Leuten nichts anderes einfällt, ok, dann blockiere ich sie und bin das Problem los, bis ihnen was vernünftigeres eingefallen ist.
    Wenn mna Werbung nicht nervig findet, darf man sie freilich gerne behalten, da werde ich sicher niemanden zu bekehren versuchen. Aber ich für meinen Teil brauche und will sie nicht.

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  12. Dann verstehe ich die Aufregung nicht. Denn die Seite wird sowieso komplett ausgeliefert incl. aller Banner und erst der WebWasher ändert die Ansicht bzw. HTML-Code damit der Client diese nicht mehr anzeigt. Damit wird auch ein AdServer ‚befriedigt‘. Ok, die Klickrate wird sinken wenn viele filtern, aber Leute die Filtern würden auch nicht klicken.

  13. Das siehst Du aber falsch. AdServer-Blocking-Systeme, die wie Proxies funktionieren (und dazu gehört, glaube ich, auch der WebWasher), oder nach der Methode von Jens Scholz gleich jeden Zugriff auf die Domains der AdServer unterbinden, erzeugen keinen Abruf beim AdServer und werden somit auch nicht gezählt.

  14. Erst nachdenken, dann posten :) Natürlich kann ich mir erst den Page-Source ziehen, ihn in Ruhe parsen und die Adlinks rausfiltern. Damit kommt dann auch ein AdServer zu kurz.

  15. Selber :-)
    Wenn Du Dir den Source der Seite holst, holst Du damit noch lange nicht das ab, was hinter dem Source steckt. Ein AdTag ist entweder ein IMG-Tag in Verbindung mit einem HREF, oder ein IFRAME, LAYER, bzw. ein JavaScript. Meistens auch in Verbindung. So, nachdem also der Source geholt wurde, unterbinden die WebBlocker schon den Zugriff auf diese Tags, die dann letztendlich das Banner ausliefern. Und um das ganze noch komplizierter zu machen: eine Bannerauslieferung besteht in der Regel aus mehreren Teilen und nur einer davon wird gezählt.
    So, mehr verrate ich nicht :-)

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