Bei telepolis gibt es jetzt eine Nachbetrachtung zum Blogtalk, der am letzten Wochenende in Wien stattfand. Aufgegriffen wird auch der alte Gedanke, dass ja nun jeder ohne Probleme seinen Teil zur publizierten Welt beitragen kann.
Sehr schön fand ich ja den Satz Durch die einfache Technologie der Weblogs wird es jedem, der Zugang zum Web hat, ermöglicht zu publizieren. War der Journalismus früher eine Art Vorlesung (lecture) so würde er sich mittels der neuen Technologie ehe in Richtung „Konversation“ oder „Seminar“ entwickeln.
Denn genau das hat man ja schon gemeint, als die Massen sich jede Domain reserviert haben, die irgendwie noch Sinn gemacht hat – oder auch nicht. Mit den Blogs ist ein noch einfacheres Werkzeug hinzugekommen, aber letztendlich muss jeder auch wollen. Und daran hakt es im Moment – wenn man es denn überhaupt als Segen hinstellen möchte, wenn jeder seine Gedanken ins Netz stellt.
Aber nicht selten sind diejenigen, die Inhalte beisteuern können, technisch nicht so geekig, dass sie gleich zum Webdesigner mutieren möchten, nur um ihre Sicht der Dinge zu publizieren. Hier liegt sicherlich der Vorteil der Blogs. Bleibt nur zu hoffen, dass wir bald in der Lage sind die unwichtigen, von den wichtigen Blogs zu trennen: Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; gib mir den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann;
und gib mir die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden!
(Quelle: Reinhold Niebuhr)