Ich habe hier noch eine Liste mit Filmen, die ich in den letzten Wochen gesehen habe und die ich jetzt mal im Schnelldurchlauf abhandeln möchte. Sonst komme ich hier ja nie nach und schreibe nur über olle Kamelle…
Little Miss Sunshine (IMDB)
Der abschließenden Bemerkung von Anke kann ich mich da nur anschließen:
Ich weiß nicht, warum ich ihn mochte, aber ich mochte ihn. Sehr sogar.
Es geht um Lebenserfahrung und Familie, eingezwängt in einen Roadtrip und lebt von den Eigenheiten der Charaktere. Diese sind zwar teilweise abgedreht, aber nicht zu unrealistisch, so dass man sich ganz darauf einlassen kann und der Geschichte lauscht.
The Night Listener (IMDB)
Auch hier hat Anke Vorarbeit geleistet, bezieht sich aber auf das Buch. Ich kenne das Buch nicht, den Film fand ich trotzdem nicht so toll. Das mag an Robin Williams liegen, dem ich ernste Rollen irgendwie nicht so abnehmen kann. Einzig in Good Will Hunting konnte er mir den Film selbst nicht vermiesen, aber da ist Matt Damon auch die wichtigere Person. Aber weder in One Hour Photo noch in Insomnia konnte mich Williams überzeugen. Und dabei finde ich ihn in Fisher King einfach großartig und auch Awakenings fand ich toll. Dort spielt er aber auch mit Robert de Niro und ich glaube, da kann gar kein schlechter Film bei herauskommen :-)
Jedenfalls hat The Night Listener eine interessante Story, aber bis zum Schluß ist mir eigentlich unklar geblieben, wer jetzt die Hauptperson des Filmes ist, also wessen Geschichte erzählt werden sollte. Irgendwie wird von allen ein bisschen erzählt, aber nicht so richtig zu Ende gebracht.
Invincible (IMDB)
Passend zum Endspurt der NFL ein Sportfilm über American Football. Dabei wird die Biografie von Vince Papale (gespielt von Mark Wahlberg erzählt. Der Film spielt im Philadelphia der 70er Jahre und wer nur ein bisschen was für Sportfilme übrig hat, sollte ihn sich anschauen.
The Black Dahlia (IMDB)
Der Film ist für einen Oscar nominiert, ich habe aber keine Ahnung, was sich hinter Achievement in cinematography verbirgt. Ich befürchte ja fast Bester Film und müsste dann heftig widersprechen. Die ganze Zeit über musste ich an L.A. Confidential denken, der mir um Längen besser gefiel. Die Rolle von Scarlett Johansson nervt (störender als in Scoop, wo es einfach zur Rolle dazu gehörte) und Hilary Swank habe ich erst ziemlich am Ende in einer Szene erkannt. Starkes Schauspiel oder starke Maske? Keine Ahnung, ich fand es nur bemerkenswert…
A Scanner Darkly (IMDB)
Ein ziemlich nerviger Film, an dem das auffälligste die Optik ist, die irgendwo zwischen Comic und Computeranimation liegt. Wahrscheinlich wäre es nicht so kompliziert, einen Effekt für Apples Photobooth zur Verfügung stellt, der Bilder dann ähnlich verfremdet. Die Story basiert auf einem Buch von Philip K. Dick, der schon viele faszinierende Geschichten geschrieben hat, die auch filmisch umgesetzt wurden. So zum Beispiel Ubik, welches in Abres los ojos zuerst verfilmt wurde und dann in Vanilla Sky als Remake verwurstet wurde. A Scanner Darkly fällt da irgendwie (negativ) aus dem Rahmen. Ich fand die Charaktere nervig und irgendwie ist mir die Essenz des Filmes nicht klar geworden. Der Film plätscher ohne erkennbare Höhen vor sich hin und ist dann halt irgendwann vorbei.
The Devil Wears Prada (IMDB)
Toller Film, hat mir sehr gut gefallen. Mit Meryl Streep verbinde ich sonst nicht sehr viel, aber hier spielt sie wirklich überzeugend. Und auch wenn man sich nicht so sehr für Mode interessiert, wird einem doch sehr passend der Spiegel vorgehalten. Die Geschichte ist eigentlich wie gemacht für Kitsch, dem Film gelingt es aber die Balance zu halten.
World Trade Center (IMDB)
Ein Muß für mich, aber eigentlich nur, weil der Film natürlich in New York spielt. Kann nicht so bewegen wie die Erinnerung an die ersten Bilder vom 11. September 2001 und bringt auch sonst irgendwie nichts neues. Nicholas Cage spielt auch mit Schnäuzer routiniert gut.
Lady in the Water (IMDB)
Bei dem Film hatte mich damals der erste Trailer fasziniert, weil nichts von der Geschichte preisgegeben, aber viel Stimmung vermittelt wurde. Dazu noch Paul Giamatti und für mich war klar: den muss ich sehen. Der Film selbst ist irgendwie ganz anders, als das, was ich erwartet hätte. Zusammenfassend könnte man ihn als „Märchen für Erwachsene“ beschreiben. Ich fand ihn nicht schlecht, aber so ganz kann ich mich mit dem Regisseur M. Night Shyamalan nicht anfreunden. Seine Filme The Village und Signs fand ich durchschnittlich bis schlecht (Signs), Unbreakable und The Sixth Sense aber wiederum gut.
Bandidas (IMDB)
Wenn man den Film als „Spaßwestern mit Penélope Cruz und Selma Hayek“ beschreibt, hat man eigentlich alles gesagt.
The Last Kiss (IMDB)
Zach Braff habe ich ja schon einmal erwähnt und auch bei diesem Film war er eigentlich ausschlaggebend dafür, dass ich ihn mir angesehen habe. Irgendwann ab der Hälfte verwandelte sich mein dauerhaftes Dejá Vu dann zur Gewißheit: den Film hatte ich vorher mal als L’Ultimo bacio gesehen. Immer wieder erstaunlich, wie sehr die Remakes doch dem Original gleichen. Ich habe mir beide Versionen jetzt nicht nebeneinander angeschaut, aber man hat den Eindruck, dass alle Szenen und sogar Kameraführungen übernommen werden. Das erste Mal ist mir das übrigens bei oben schon erwähntem Film Vanilla Sky / Abres los ojos aufgefallen. So langsam muss Zach aber etwas zulegen, sonst bleibt er bei mir ein „ewiges Talent“.
„Best achievement in cinematography“ ist die Oscar-Kategorie, die hierzulande immer so unzureichend mit „beste Kamera“ übersetzt wird. „Kinematographie“ ist angelehnt an das Wort „Photographie“, wobei es bei ersterem ja um bewegte Bilder geht. Der „director of cinematography“, also sowas wie ein „Bildregisseur“, wird im deutschen Sprachraum ja auch skandalöserweise immer noch „Kameramann“ gennant.
Große Chancen wird „Black Dahlia“ in dieser Kategorie im übrigen nicht haben, ich tippe da eher auf „Pan’s Labyrinth“ oder „The Prestige“, die beide wirklich atemberaubend gefilmt sind.