Unmut über Alkohol als Droge

kmdd.jpg Wieder mal ein Thema, was mir schon lange unter den Fingernägeln brennt. Die Aktion Keine Macht den Drogen finde ich gut, weil sie als einzige (öffentlich) gegen Alltagsdrogen wie Zigaretten und Alkohol angeht. Nein, ich rauche nicht und trinke auch nur selten Alkohol – und damit meine ich selten. Wenn ich alle drei bis vier Wochen mal Alkohol trinke, hört sich das schon wieder viel regelmässiger an, als es ist. Letztendlich muss jeder selber wissen, ob er seine physische und psychische Körperkontrolle für ein paar Bier an der Theke abgeben möchte.

Aber gerade Jugendliche finden es irgendwie ‚cool‘ sich volllaufen zu lassen. Andererseits haben sie genügend Vorbilder um sich herum. Mir ist es schon ein paarmal nagtiv aufgefallen, dass in Filmen Alkohol ganz offiziell als Problemlöser verwendet wird. „Hier, trink erstmal ’n Schluck, dann geht es Dir gleich viel besser“. Für mich ist das ehrlich gesagt kein prinzipieller Unterschied zu „Hier, setz‘ Dir erstmal einen Schuss!“

Und der Gipfel ist ja die Verbindung von Alkohol und Sport. Auf der einen Seite wirbt der DFB mit obigem Logo, auf der anderen Seite werden unsere Stars aus der Nationalmannschaft mit Bier-Werbung zum Affen gemacht. Und ganz extrem wird es jetzt bei dieser Aktion von Diebels, bei der Vereine dazu animiert werden, ihre alten Photos von gemeinsamen Saufgelagen einzuschicken um ihre Vereinskasse aufzubessern.

Was soll das denn? Ich will mich einfach nicht an Biertrinkende und Rauchende Sportler gewöhnen wollen. Das passt für mich nicht zusammen. Auf der einen Seite das Doping anprangern (finde ich richtig) und auf der anderen Seite den Genuss von Bewusstseinsvernebelnden Drogen förden. Da muss einem doch irgendwie sofort auffallen, dass da mit zweierlei Mass gemessen wird, oder?

Das geht ja bis zu den Funktionären. Ich erinnere mich noch an die Offiziellen, die bei einem Leichtatlethik-Wettkampf oben auf der Tribüne ihre kleinen Schnapsfläschchen geleert haben und danach Siegerehrungen vornahmen. Natürlich hin der Slogan „Keine Macht den Drogen“ überall sichtbar im Stadion.

Was ist nur aus unseren Vorbildern geworden?

15 Gedanken zu „Unmut über Alkohol als Droge

  1. Leider gelten Alkohol und Tabak in unserer Gesellschaft nicht wirklich als Drogen, weshalb die oben gemeinte Kampagne die beiden auch nicht wirklich mit einbezieht.

    Bei Diskussionen pro und contra die Legalisierung von „harten Drogen“ sind die „Herren da oben“ ja immer wieder der Meinung, man könne Alkohol/Tabak ja nicht mehr verbieten, sie seien ja schon längst salofähig.

    Schulterzucken und einen drauf getrunken. Prost!

  2. Verbieten ist im seltensten Falle die Lösung von Problemen. Siehe Prohibition in Amerika. Verbieten und Vorschreiben bringt fast nie was, ganz im Gegenteil, meist bewirkt es sogar das umgekehrte, da das Verbotene für manchen ja gerade so besonders reizvoll ist…

    Viel mehr bringen z.B. „Vorbilder“ etwas. Gerade Filme haben eine starke Vorbildfunktion, da sie direkt (für die, die drüber nachdenken) oder indirekt (für die, die nicht wissen, was drüber nachdenken ist…) die Denke des Zuschauers beeinflussen. Leider taugen meiner Meinung nach die meisten modernen Filme nicht mehr als Vorbild. Bei 8 von 10 Filmen könnte ich über die Botschaft des Filmes echt das große Kotzen kriegen. Naja, mehr dazu vielleicht an anderer Stelle.

  3. Bin übrigens vom Thema abgewichen. Für mich spielt die (Entscheidungs-)Freiheit des Einzelnen eine sehr große Rolle. Jeder sollte selbst entscheiden, was für ihn gut ist und was nicht. Das gilt auch für Drogen. Grundsätzlich kann niemand die Anmaßung besitzen, festzulegen, was Glück und Unglück für andere Menschen bedeutet.

    Andererseits muß auch jeder für sich selbst aufkommen. Wenn sich jemand das Hirn wegschießt, muß er auch ganz alleine für die Folgen geradestehen. Das heißt, er muß z.B. die Kosten übernehmen.

    Letztendlich läuft es auf die einzige Frage hinaus: Behandelt man die Bürger als mündig oder als unmündig? Totalitäre Systeme behandeln die Bürger als völlig unmündig, liberale Systeme als völlig mündig.

  4. Das mit dem Reiz des Verbotenen stimmt schon. Und trifft auch für Alkohol und Tabak zu (für die härteren Drogen sowieso). Denn auch diese sind ja eigentlich erst ab 16, bzw. 18 „erlaubt“.

    Bei der Selbstbestimmung sollte man schon noch unterscheiden, ob es sich um Jugendliche oder Erwachsene handelt. Leider gibt es aber zudem noch genügend Erwachsene, die sich nicht wirklich ihrer Verantwortung bewusst sind. Das führt dann dazu, dass der Sohn sozusagen als Ritual irgendwann zum ersten Mal mit in die Kneipe genommen wird. Das hat dann leider wenig mit Selbstbestimmung zu tun. Bis dieser Jugendliche wirklich erkennt, was er tut, ist er längst schon abhängig – und sei es auch nur durch Gewöhnung und sein soziales Umfeld.

    Was mich am meisten nervt ist dieses Doppelmoral und die Verharmlosung von „leichten“ Drogen. Jedes Wochenende knallen sich zigtausende Leute mit Drogen voll – meistens Alkohol. Rauchen findet sogar täglich statt. Das wird absolut toleriert, aber andere Drogen werden kriminalisiert. Und keiner stellt die Frage, warum überhaupt Drogen konsumiert werden. Vielleicht kann der Mensch ja garnicht mehr ohne?!

  5. Ich würde mal sagen, dass das schlimme an Alkohol der fackt ist,dass die meisten die das Zeug im übermass trinken nicht mehr wissen was sie tun! So werden Frauen oder Mädchen von Männern (oder von denen die es von sich behaupten)zusammengeschlagen oder zu irgendwelchen sachen gezwungen die sie nicht tun wollen! Auch schlimm ist es wenn gerade solche Leute sich behaupten müssen und so tun als ob sie die Chefs sind! Doch ich glaube gerade sochle ach so tollen Leute mit ihren Komplexen bekommen irgendwann die Rechnung! Entweder von ihren Körper oder von anderen die sich das nicht mit ansehen wollen wie Leute mit nem Bier in der Hand und besoffen sind einen auf grossen Chef machen! Und ich denke gerade in der dörflicheren gegend wird von älteren Alkohol stark konsumiert! Aber was will man machen!?!

  6. Also ich sehe das ebenfalls so, dass Jugendliche hier ganz große Vorbilder benötigen. Ferner sollte Alkohol egal in welcher Form erst ab dem vollendeten 18. Lebensjahr erworben werden dürfen. Und das gilt auch für Zigaretten und andere Tabakwaren. Außerdem sollten diese eben genannten bewusstweinsverändenen Substanzen auch nur in bestimmten Läden verkauft werden (siehe Italien bei Tabak), Zigarettenautomaten sollten abgeschafft werden, ganz grundsätzlich, da hier absolut jeder Tabakwaren beziehen kann, ohne auch nur in irgendeiner Weise kontroliert zu werden. Es sollte bundeseinheitliche Suchtpreventionsprogramme geben, die staatlicher Kontrolle unterliegen, und etwas, das mir an dieser Stelle spontan einfällt, ist, das im Zuge von Drogen im Unterricht unser Lehrer abstritt zu rauchen, obwohl er es tat, und es auch nicht rüber bringen konnte, welche erheblichen Folgen das Rauchen haben kann. Das ist doch dann keine Vorbildfunktion, oder!!?
    Da lobe ich mir meinen Klassenlehrer aus der Gymnasialzeit, der weder trank noch rauchte und das auch kund tat, aber damit eher auf Ablehnung traf bei einem Großteil der Schülerschaft, aber das ist auch der einzige Weg: Vorbild sein und Vorbild geben

    Ich könnte diese Liste unendlich weiter führen, unendlich, da es einfach leider Teil unserer Gesellschaft ist – ich meine Drogen – also ferner Teil einer Kultur, aber es liegt auch darin begründet, dass es „THEMA“ ist, da in früherer Zeit auch vieles garnicht verfügbar war, oder nur in ganz geringen Mengen. Es gibt nichts Unritualisierteres als eine Zigarette zu rauchen, die Ursprünge des Tabaks waren meines Wissens nach in Mittelamerika, und kamm dann erst viel später mit der Entdeckung Amerikas in Europa auf, und hier waren etwa 43(!) aufwendige Schritte nötig um in den vermeintlichen „Genuss“ von Nikotin zu kommen. Aber ich mache hier mal Schluss, sonst erzähle ich noch zu viel. Also alle Leute, die meinen Text hier lesen, ob Raucher, Trinker, Kiffer oder Abstinenzler. Denkt mal eine kleine extra-Runde nach über die Probleme, die Drogen sowohl dem Individuum als ach der Gesellschaft bereiten. Hopp hopp…

  7. Ich könnte diese Liste unendlich weiter führen, unendlich, da es einfach leider Teil unserer Gesellschaft ist – ich meine Drogen – also ferner Teil einer Kultur, aber es liegt auch darin begründet, dass es „THEMA“ ist, da in früherer Zeit auch vieles garnicht verfügbar war, oder nur in ganz geringen Mengen. Es gibt nichts Unritualisierteres als eine Zigarette zu rauchen, die Ursprünge des Tabaks waren meines Wissens nach in Mittelamerika, und kamm dann erst viel später mit der Entdeckung Amerikas in Europa auf, und hier waren etwa 43(!) aufwendige Schritte nötig um in den vermeintlichen „Genuss“ von Nikotin zu kommen. Aber ich mache hier mal Schluss, sonst erzähle ich noch zu viel. Also alle Leute, die meinen Text hier lesen, ob Raucher, Trinker, Kiffer oder Abstinenzler. Denkt mal eine kleine extra-Runde nach über die Probleme, die Drogen sowohl dem Individuum als ach der Gesellschaft bereiten. Hopp hopp…
    drogen

  8. Man sollte die Preise für Alkohol und Co einfach drastisch anheben, dass ist meiner Meinung nach die beste Lösung um die Jugend vor Alkohol und Tabak zu schützen.

  9. Alkohol und Nikotin sind legal und werden missbräuchlicherweise im Übermaß konsumiert. Hasch ist illegal, und wird missbräuchlicherweise im Übermaß konsumiert, wie auch andere illegale Drogen. Neben der Frage „Kann der Mensch nicht mehr ohne“ stellt sich die Frage: Warum stehen so viele dem nicht mehr verantwortungsbewusst und kritisch gegenüber? Weil die Medien mit ihrem ominösen Einfluss nicht das kritische Denken fördern sondern Volksverdummung. Sie wollen unmündige Kunden. Wer auf seine Gesundheit achtet, stört das Geschäft.

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